Die italienische Sängerin Gessica Notaro offenbart zum ersten Mal ihre erschreckenden Gesichtsnarben. Vor zwei Monaten soll ihr Ex-Freund sie mit Säure überschüttet haben. Dieser streitet die Tat bis heute jedoch vehement ab.
Als "Miss Italy"-Finalistin konnte sich die 27-Jährige bereits im Jahr 2007 einen Namen machen. Neben ihrer Tätigkeit als Model und ihrer aufblühenden Gesangskarriere arbeitete Notaro außerdem in einem Aquarium in ihrer Heimatstadt Rimini. Dort lernte die Italienerin auch ihren damaligen Freund Jorge Edson Tavares kennen. Sie selbst bezeichnete ihn laut der britischen Online-Zeitung "DailyMail" als absoluten Vorzeige-Freund. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, als sie sich von ihm trennte und er durchdrehte. "Er wurde direkt eifersüchtig, kannte meinen Arbeitsplan und verfolgte mich auf Schritt und Tritt", erzählte Notaro in der italienischen Talkshow von Maurizio Costanzo. Obwohl Tavares mit einer anderen Partnerin zusammengezogen sein soll, habe er sie dennoch regelmäßig bedroht. "Er folgte mir überall hin, drohte mir und ließ mich nie in Ruhe", fuhr Gessica fort. Tavares ging aber angeblich noch weiter: "Er inszenierte sogar seinen Selbstmord, um an meine Empfindsamkeit zu appellieren", erzählte die 27-Jährige in der Talkshow.
Die verbalen Attacken nahmen laut Notaro nicht ab, sondern wurden sogar noch expliziter. So drohte Tavares angeblich, ihr "Säure ins Gesicht zu schütten, um dadurch ihr Leben zu ruinieren." Bei ihrem Job im Aquarium erkundigte sich Gessica angeblich sogar bei einem Kollegen, der die Beckenfilter reinigt, wie man sich bei einem Kontakt mit Säure verhalten solle. Sie verständigte ebenfalls die Polizei über das vermeintliche Vorhaben ihres Ex-Freundes und belegte ihre Befürchtungen mit WhatsApp-Nachrichten von Tavares. Als Reaktion darauf erhielt er seitens der Polizei allerdings nur ein einfaches Annäherungsverbot verordnet. Notaro musste weiter um ihr Leben bangen.
Am 10. Januar ging Gessica trotz ihrer permanent präsenten Angst ausnahmsweise mit ein paar Freunden aus. Genau an diesem Tag soll ihr Ex zugeschlagen haben. "Meine Mutter rief mich an und erzählte mir, wie er sie am Telefon belästigte, weil er unbedingt mit mir reden wollte", beschrieb Notaro. Sie selbst hatte ihren Ex-Freund auf sämtlichen Plattformen blockiert, um jeglichem Kontakt aus dem Weg zu gehen. Gessica hatte bereits vermutet, dass sie dem Mann, den sie mal liebte, an diesem Abend begegnen würde - jedoch nicht auf diese Art und Weise. "Sofort als ich meinen Kopf aus dem Auto streckte, sah ich ihn vom hinteren Ende meines Autos näher kommen, bis er dann die Säure auf mich kippte", erzählte die 27-Jährige. Mit schweren Verätzungen im Gesicht betete Notaro noch in derselben Nacht, ihr Augenlicht nicht für immer zu verlieren, wie sie Maurizio Costanzo in seiner Talkshow erzählte.
Zwei war Gessica nun an das Krankenhaus-Bett gefesselt. Ihre Mutter durfte lediglich geschützt durch eine Glasscheibe mit ihr kommunizieren. Für einen plastischen Eingriff ist Gessicas Gesicht erst in einem Jahr bereit. Bis dahin muss die Sängerin eine Gesichtsmaske tragen und etwa 700 Euro im Monat für ihre medizinische Verpflegung aufbringen. Diese beinhaltet mehrere Lotionen gegen die Schmerzen und ihre dringend benötigten Augentropfen. Obwohl ihr Gesicht "ruiniert" sei, ist die 27-Jährige froh darüber, dass ihre Organe noch funktionsfähig sind. "Mein Mund ist noch intakt, meine Nase auch. Auf dem einen Auge sollte ich eigentlich blind sein, doch ich bin es nicht", sagte Gessica. Am wichtigsten sei ihr jedoch, dass sie ihre Stimme nicht verloren hat. Somit könnte die mutige Italienerin ihre Gesangskarriere vielleicht irgendwann wieder aufnehmen. Sie sei sich allerdings sicher, dass ihre seelischen Narben bis zu ihrem Lebensende nicht verheilen würden. Tavares, der weiterhin behauptet die Tat nicht begangen zu haben, wartet derzeit im Gefängnis auf seinen Gerichtsprozess. In der Talkshow richtet Gessica noch ein paar letzte Worte an ihren vermeintlichen Angreifer und Ex-Freund: "Das einzige, was ich wirklich will ist, dass er mich und das was er mir angetan hat, sieht."