Anfangs fand Rapper Bushido das Phantombild, das die Polizeiinspektion Stade anfertigte noch amüsant. Nun zog der 38-Jährige die Reißleine und zeigte die Behörde wegen des Mannes auf dem Fahndungsfoto, der Bushido zum Verwechseln ähnlich sieht, an.
Vor wenigen Wochen, am 29. März 2017, veröffentlichte die Polizeiinspektion im niedersächsischen Stade das Phantombild eines mutmaßlichen Räubers und suchte damit den Täter, der zusammen mit einem Komplizen, eine Frau in Buxtehude überfallen haben soll. Schnell verbreitete sich das Fahndungsfoto und aufmerksame Social-Media-Nutzer erkannten darin sofort den 38-Jährigen Rapper Anis Mohamed Youssef Ferchichi, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bushido. Anfänglich amüsiert von der verblüffenden "Ähnlichkeit", erstattet der gebürtige Bonner nun Anzeige. Die Staatsanwaltschaft in Stade bestätigt.
Bushido wirft der Polizeibehörde in seiner Anzeige "Verfolgung Unschuldiger, Beleidigung und Verleumdung" vor und bezieht sich damit auf das angefertigte Phantombild, das mit Hilfe einer Foto-Vorlage des Rappers und Produzenten angefertigt wurde. Das Landeskriminalamt Niedersachsen teilte kurz nach Entdeckung des doppelten Lottchens mit: "die ersten Aussagen des Opfers zu markanten Tätermerkmalen dienten für den Polizeizeichner in diesem Fall als eine Grundlage für eine Recherche im Internet, um entsprechende Bilder zu generieren". Der Zeichner des Phantombildes sei bei seinen Recherchen "auf ein Bild von Bushido" gestoßen. Gegenüber des "ndr.de" erklärte der LKA-Sprecher Hans Retter, dass es "durchaus vorkommt, dass Prominente zumindest als Vorlage dienten". Die Polizeibehörde räumte ihren Fehler ein und entschuldigte sich.
Bushido ist das Lachen zumindest noch nicht ganz vergangen - über YouTube teilte er ein Video, in dem er nicht nur über neue Musik spricht, sondern auch seinen Unmut über die Foto-Problematik äußert - und dabei die markante rote Mütze und einen Fake-Bart trägt, der an das Phantombild erinnert.
