Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Auch der Bildungsstand steht in Zusammenhang mit dem Schlafverhalten

Erwiesen: Frauen leiden öfter unter Schlafstörungen als Männer

Rastlose Nächte sind die schlimmsten: Man wälzt sich stundenlang im Bett herum und findet einfach keine Ruhe. Dabei haben dieses Problem öfter Frauen als Männer - wie eine Studie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig hervorbrachte.

Wie gut schlafen wir?
Laut dem Robert-Koch-Institut erleben 25 Prozent der Deutschen regelmäßig schlaflose Nächte, weitere elf Prozent finden keinen erholsamen Schlaf. Welche Gruppen besonders von Schlafstörungen betroffen sind, hat jüngst ein Forscherteam der Universität Leipzig herausgefunden. Für ihre Untersuchung befragten die Wissenschaftler 9.284 Probanden über ihre subjektive Einschätzung zur Schlafqualität, zu Einschlaf- und möglichen Durchschlafproblemen. Der Leipziger Studie zufolge haben mit 36 Prozent mehr Menschn als bisher angenommen mit Schlafproblemen zu kämpfen. 42 Prozent der Frauen leiden unter einer minderen Schlafqualität; bei Männern hingegen sind es nur 29 Prozent. Worauf der Unterschied zwischen den Geschlechtern zurückzuführen ist, konnten die Forscher nicht festmachen. "Das war weder das Ziel der Untersuchung, noch reichen die Daten dafür aus. Und ob wir die Erklärung je liefern können, ist fragwürdig", meint Professor Doktor Hinz gegenüber "MDR Wissen". "Wir können uns allerdings annähern", so der Mediziner. Ähnlich wie die Ursache, warum Frauen länger als Männer leben, ist auch diese eine, die schwierig zu erforschen ist.
 

Bildung und Beruf

Weiter konnten die Leipziger Forscher feststellen, dass übergewichtige Menschen ebenfalls zu der Risikogruppe zählen, die keinen erholsamen Schlaf finden. Sogar der Bildungsstand spielt beim Schlafverhalten eine Rolle: Akademiker oder Abiturienten schlafen demnach besser als diejenigen, die keinen höheren Abschluss nachweisen können. Darüber hinaus berichteten Teilnehmer ohne einen festen Arbeitsplatz von einem schlechteren Schlaf. "Das ist ganz interessant. Die Arbeitstätigkeit hält zwar Belastungen bereit, aber keiner Arbeitstätigkeit nachzugehen ist noch belastender für den Menschen. Das zeigen auch Studienergebnisse aus anderen Bereichen - etwa Untersuchungen zu Depressivität", ordnet Hinz das Ergebnis gegenüber "MDR Wissen" ein. Ein Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und dem Alter oder ungesunden Gewohnheiten konnte jedoch nicht festgemacht werden. Raucher schlafen genauso gut wie Nicht-Raucher.

Die Befunde sind sicherlich eine wichtige Grundlage für weitergehende Untersuchungen und vielleicht finden Forscher auch bald heraus, wie wir alle schnell in einen erholsamen Schlaf fallen.