Hast Du gewusst, dass jeder zehnte Europäer gegen HIV immun ist?
Forscher erklären: Jeder zehnte Europäer hat eine angeborene Resistenz gegen eine Infektion mit HIV.
Forscher erklären: Jeder zehnte Europäer hat eine angeborene Resistenz gegen eine Infektion mit HIV.
Wissenschaftler haben mithilfe ihrer Forschungen herausgefunden, dass die Pest aus dem Mittelalter die heute weit verbreitete Immunität gegen HIV gefördert haben könnten. So heißt es, dass die damals erkrankte Bevölkerung nicht am “Schwarzen Tod” litt, sondern an einem hämorrhagisches Fieber - ähnlich wie Ebola -, welches durch einen hartnäckigen Virus übertragen wurde. Einige Menschen überlebten die Epidemien, pflanzten sich weiter fort und verbreiteten dadurch eine bestimmte Mutation, welche sich in ihren Genen wiederfand. Dies zumindest erklärte Christopher Duncan von der Universität Oxford in der Fachzeitschrift “Journal of Medical Genetics”.
Andere Forscher knüpften an Duncans These an und untersuchten mehr als 5000 Patienten. Von den an der Immunschwächekrankheit AIDS erkrankten Personen war einer aus 200 immun gegen den Virus. Es fanden sich fast gar keine Viren im Blut vor, sodass die Krankheit nicht wirklich ausgebrochen war. Man machte die immunisierende Variante HLA-B57 für diesen Fall verantwortlich und forschte weiter nach:
HLA-B57-positive Personen besitzen demnach eine weitaus höhere Anzahl an sogenannten T-Killerzellen (Zellen, welche Körperzellen, die mit Viren oder Bakterien infiziert sind, erkennen und ausschalten). HIV-Rezeptoren benötigen ebenfalls besondere Andockstellen in der menschlichen Zelle, um erfolgreich zu sein. Einer dieser Rezeptoren, welche das Virus nutzen kann, wird schlichtweg C genannt. Sollten dieses CCR5-Gen aufgrund einer genetischen Besonderheit fehlerhaft sein, so können die meisten HIV-Viren nicht in die Zellen eindringen. Der Mensch scheint immun zu sein.
Manche Webseiten locken ihre Kunden mit versprechen, dass sie nach einer Speichelprobe erkennen können, ob die Person immun gegen den HI-Virus ist oder nicht. Forscher warnen vor solchen Spam-Meldungen und erklären, dass kein Arzt zu 100 Prozent bestätigen kann, ob die eigenen fehlerhaften Gene einen vor dem Ausbruch der Krankheit schützen können oder nicht.
Glaubt man den wissenschaftlichen Ergebnissen der “University of Liverpool”, so besitzen rund zehn Prozent aller Europäer ein oder zwei dieser mutierten Gene. Dabei wurde herausgefunden, dass 14 Prozent der Schweden die Veränderung, aber nur 4,5 Prozent der Griechen geerbt haben.
AIDS ist eine Abkürzung für den Begriff Acquired Immunodeficiency Syndrome / Erworbenes Immunschwächesyndrom. Es ist eine Spätfolge der Infektion mit dem HI-Virus (Human Immunodeficiency Virus, HIV / Menschliches Immunschwäche-Virus). Die Abwehrfähigkeit des infizierten Körpers ist gegenüber Krankheitserregern vermindert. Bei einer rechtzeitigen Diagnose mit nachfolgendem Therapiebeginn kann man das Immunsystem stärken und die Gesundheit verbessern. Sollte man sich nach dem Ausbruch von AIDS nicht behandeln lassen, leibt die Lebenserwartung bei ungefähr drei Monaten bis drei Jahren.