Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Gegner des Apparats sehen darin einige Gefahrenquellen

Umstrittenes Haushaltsgerät: Ist die Mikrowelle wirklich so schädlich?

Begünstigt die Verwendung einer Mikrowelle wirklich Krebs und entzieht sie dem Essen seine Nährstoffe? Mythen wie diese gibt es unzählige. Die Mikrowelle wird von einigen geliebt, andere verteufeln sie. Doch was ist wirklich dran an den Spekulationen?

Erhöhtes Krebsrisiko?
Einen Mikrowellenherd im Haus zu haben ist ungemein praktisch. In Windeseile kann man auf der Arbeit sein Essen erwärmen. Auch einfache Gerichte können anstatt auf dem Herd in der Mikrowelle gegart oder gekocht werden - was enorm viel Zeit einspart. Allerdings gibt es auch viele Gerüchte, wenn es um das 1947 erfundene Küchengerät geht. So behaupten Kritiker, Mikrowellen würden Krankheiten begünstigen und dem Essen seine wertvollen Nährstoffe entziehen. Am hartnäckigsten hält sich wohl die Behauptung, dass die Strahlen der Mikrowelle krebserregend sind. Studien belegen jedoch eindeutig: Der Küchenhelfer erhöht das Krebsrisiko nicht. "Solange die Grenzwerte eingehalten werden, geht man nach heutigem Kenntnisstand davon aus, dass Mikrowellen weder die Erbsubstanz schädigen noch Krebs auslösen können", erklärt Biologin Doktor Sarah Drießen gegenüber "Spiegel Online". Umfangreiche Messungen an neuwertigen und älteren Geräten haben ergeben, dass Mikrowellen nicht zu einer Verschlechterung des Blutbildes führen. Vermutlich begründet sich die Angst auch aus der Bezeichnung "Mikrowelle", welche einige Menschen womöglich direkt an schädliche Strahlung denken lässt.

Werden dem Essen Nährstoffe entzogen?
Der Überzeugung, dass die Mikrowelle dem Essen Vitamine und Nährstoffe entzieht, sind viele Menschen. Doch auch dies ist ein Trugschluss, wie das Bundesamt für Strahlenschutz weiß: Das Erhitzen in der Küchenmaschine ist demnach nicht schädlicher als die herkömmliche Zubereitung auf dem Herd. Nur wer es mit der Wattzahl übertreibt und das Essen übergart, läuft Gefahr, dass der Mahlzeit wertvolle Inhaltsstoffe abhandenkommen. Selbst wenn zuvor gekochtes Essen im Mikrowellenherd aufgewärmt wird, ist dies gegenüber der Verwendung des Küchenherdes kein Nachteil.
 

Fördert sie Augenkrankheiten?

Jedes Mikrowellengerät ist mit einem kleinen Türchen versehen, dass man schließen muss, um den Küchenhelfer überhaupt in Betrieb nehmen zu können. Dabei handelt es sich um eine Schutzmaßnahme vor langwelliger Strahlung. Das Sichtglas ist außerdem so konzipiert, dass auch die Augen keinen Schaden nehmen können. Selbst wenn man bewusst in die Mikrowelle starrt, kann diese den Augen nichts anhaben. Es sei denn, ein Defekt herrscht vor und das Gerät ist undicht.

Mehreren Nachforschungen zufolge gibt es also keinen Beweis, der dafür spricht, dass Mikrowellen schädlich auf den Mensch einwirken. Somit könnt Ihr das praktische Teil getrost weiterhin verwenden.