Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Der Zweijährige wuchs Emilie bei einem Hilfsprojekt ans Herz

25-jährige Lehrerin zieht nach Afrika, um Jungen zu adoptieren

Durch ihre Arbeit in einem Waisenhaus lernte Emilie Larter aus London einen kleinen Jungen kennen, der ihr so ans Herz wuchs, dass sie beschloss, ihn zu adoptieren - auch wenn sie dafür ihr Leben in England, Familie und Freunde aufgeben müsse.

Der 15. September 2014 änderte alles 

Um Kindern in einem Waisenhaus in Uganda zu helfen, war Emilie nach Beendigung ihres Studiums nach Afrika gereist. Für zwei Monate wollte die junge Frau ihre Hilfe zur Verfügung stellen und wirkte in einem Wohltätigkeitsprojekt mit. Wie jeden Morgen war Emilie damit beschäftigt, mit den Kindern zu spielen und den Tag zu organisieren, als die Mitarbeiter ein besorgniserregender Anruf erreichte. Ein Neugeborenes im Bezirk Butagaya sei in Not. Seine Mutter war fünf Tage nach der Geburt an hohem Blutverlust gestorben und hinterließ sieben Kinder. Der kleine Junge hatte nicht einmal einen Namen, als Emilie begann für ihn zu sorgen. "Am 15. September 2014 wurde mir ein fünf Tage alter Junge in die Arme gelegt. Von diesem Moment an wusste ich, dass sich mein Leben für immer geändert hatte", erklärt die Frau später in einem Spendenforum. "Ich habe meinen Aufenthalt verlängert", so Emilie gegenüber "Metro". "Wir nannten ihn Adam. Ich habe nicht viel gemacht, aber es verging kein Tag, an dem ich mich langweilte. Ich könnte da sitzen und ihn stundenlang anschauen", schwärmt sie. Nach vier Monaten in Ostafrika musste die heute 25-Jährige das Land schweren Herzens verlassen, um ihre eigene Abschlussfeier nicht zu verpassen. Für sie stand jedoch fest Adam nicht lange allein zu lassen und zurückzukommen.

"Diese kurzen Besuche waren nicht genug"

Nach Emilies Rückkehr in ihr Heimatland, konnte sie es kaum erwarten, zurück nach Uganda zu fliegen – und setzte ihren Plan kurze Zeit später in die Tat um. Weitere viereinhalb Monate verbrachte sie mit Adam, bevor sie im April 2015 wieder nach England flog. Da die weiten Reisen für Emilie finanziell bald nicht mehr tragbar waren, galt es einen richtigen Beruf aufzunehmen um für ein geregeltes Einkommen zu sorgen. So begann sie in ihrem Heimatland als Lehrerin zu arbeiten und konnte die Schulferien nicht erwarten: "Ich verließ das Land in der Minute, als die Schulferien begannen. Diese kurzen Besuche waren nicht genug", erklärt die Britin. Für sie stand fest: Sie wollte den Jungen adoptieren, koste es was es wolle. In Uganda gelten jedoch strickte Regeln. So wird beispielsweise vorausgesetzt, dass die Antragssteller ein Jahr mit dem zu adoptierenden Kind verbringen, bevor die Adoption bewilligt wird. Die 25-Jährige gab die Hoffnung nicht auf und versuchte alles menschenögliche - mit Erfolg: In der einzigen internationalen Schule in Uganda bekam sie im August 2016 eine Stelle als Lehrerin und konnte sich vor Ort um den inzwischen zweijährigen Adam kümmern.

Doch kurz vor Weihnachten letzten Jahres verlor Emilie überraschend ihren Job. Trotz intensiver Suche, so erklärte sie, fand sie bisher keine neue Arbeitsstelle, was die ganze Situation erschwert. Denn die anfallenden Anwalts- und Gerichtskosten kann die verzweifelte Frau nun nicht mehr tragen. Deswegen bittet die 25-Jährige auf der Spendenplattform "Gofundme" um finanzielle Unterstützung: "Für jeden noch so kleine Betrag den ihr spenden könnt, bin ich dankbar. Alle Einnahmen fließen in den völlig legalen Prozess der Adoption. Ihr könnt uns helfen ein für allemal eine Familie zu werden!", erklärte Emilie. Wir hoffen, dass sich ihr sehnlichster Wunsch schon bald erfüllt!