Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Warum nun in einigen Bildungseinrichtungen Glück unterrichtet wird

Wird das neue Fach "Glück" das Schulsystem verändern?

In vielen Schulen in Deutschland und Österreich gibt es inzwischen ein neues Unterrichtsfach, welches ziemlich außergewöhnlich ist. Neben Mathe, Deutsch und Co. sollen die Schüler im Glücks-Fach ihre lebensnahen Kompetenzen stärken und dadurch ihr Wohlbefinden steigern.

In vielen Schulen in Deutschland und Österreich gibt es inzwischen ein neues Unterrichtsfach, welches ziemlich außergewöhnlich ist. Neben Mathe, Deutsch und Co. sollen die Schüler im Glücks-Fach ihre lebensnahen Kompetenzen stärken und dadurch ihr Wohlbefinden steigern.

Abitur in Glück 

Wer hat sich darüber nicht schon einmal geärgert? In der Schule wird oder wurde von uns verlangt, komplizierte mathematische Gleichungen zu lösen und chemische Formeln aufzustellen. Gleichzeitig haben die wenigsten gelernt, wie man eine Steuererklärung macht oder wie man gesund lebt. Seit ein paar Jahren gibt es nun ein Schulfach, welches vor allem aus psychologischer Sicht absolut sinnvoll ist.

Bereits 2007 entstanden die ersten Ideen zu dem vergleichsweise sehr ungewöhnlichen Fach namens "Glück". Der ehemalige Oberstudiendirektor Ernst Fritz-Schubert rief das Projekt mit seinem Kompetenzteam ins Leben – mittlerweile kann man darin sogar Abitur schreiben. Ziel soll es sein, die Persönlichkeit der Kinder zu stärken, lebensnahe Fähigkeiten zu vermitteln und ihnen generell zu einem gesteigerten Wohlbefinden zu verhelfen. Inzwischen wird "Glück" nicht nur an der weiterführenden Willy-Hellpach-Schule in Heidelberg unterrichtet, sondern auch an einigen anderen in Deutschland und Österreich. Eine davon ist die Bielefelder Grundschule Sudbrack.

Für weniger Stress und mehr Glück

Schulleiterin Martina Reiske möchte, dass ihre Schüler in "Glück" lernen, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und sich intensiv mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. "Die Kinder können sich Gedanken darüber machen, was sie nach der Schule gern machen würden", erklärte Reiske gegenüber "bento". Dabei setzt sie auf Methoden wie Theaterspiel und Experimente, wodurch den Lernenden zu einem gesteigerten Selbstgefühl verholfen werden soll. Auch den Charakterzügen jedes Einzelnen wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So sollen die Schüler sich sagen, was sie aneinander schätzen. Der Glücksunterricht ist demnach endlich einmal einer, in dem es nicht um Leistungsdruck geht. Und falls es doch einmal stressig wird, können die Kinder sich einfach an die netten Botschaften ihrer Mitschüler erinnern.

Interview mit Ernst Fritz-Schubert (Schulfach Glück)
Interview mit Ernst Fritz-Schubert (Schulfach Glück)