Die fünf Mitglieder der chinesischen Boyband “FFC-Acrush” wurden allesamt als Mädchen geboren – treten aber als Jungen auf und bezeichnen sich selbst als geschlechtsneutral.
Lu Ke Ran, Peng Xi Chen, Lin Fan, An Jun Xi und Min Jun Qian: Sie alle sind die Gewinner eines großen, nationalen Boyband-Contest in China. Der einzige Haken an der Sache: Die "Boys" wurden allesamt als Mädchen geboren und verkleideten sich für den Wettbewerb als Männer - und das offensichtlich so glaubhaft, dass sie den ersten Platz machten. Jetzt sind die Musiker, die sich als geschlechtsneutral bezeichnen, auf dem besten Weg eine Sensation zu werden: Knapp eine Million Fans hat "FFC-Acrush" bereits auf Weibo, einem chinesischen Nachrichtendienst, der Twitter gleicht. Zum Vergleich: Katy Perry hat nur etwas mehr als eine Million Weibo-Fans.
Die fünf androgynen Mädchen, die die Boyband "FFC Acrush" darstellen, ziehen es vor, auf jegliche Geschlechtszuweisungen zu verzichten. Stattdessen nennen sie sich „meishaonian“, was so viel bedeutet wie „schöne Jugendliche“. Zhou Xiaobai, der Agent der Band, sprach gegenüber Quarzt von einer „Gruppe, die für Freiheit steht und nicht von irgendwelchen Rahmen eingeengt wird“. Dass die chinesische Pop-Band bereits so viele Fans verbuchen konnte, obwohl bis dato noch nicht ein Track veröffentlicht wurde, erklärt der Manager "FFC-Acrushs" damit, dass junge Mädchen sich mit diesen geschlechtsneutralen Musikern besser identifizieren könnten als mit einer typischen Boyband.
Bis "FCC-Acrush" ihre erste Single veröffentlichen, unterhalten sie ihre Fans übrigens bei Musikfestivals mit Tanzeinlagen:
Das erste Video der Band soll Ende April erscheinen und wird vermutlich eine Mischung aus K-Pop (Koreanischer Pop-Musik) und C-Pop (Chinesischer Pop-Musik) sein. Wang Tianhai, der Chef des Medienkonzerns, der den Wettbewerb ausgetragen hat, will seine Popstars unter dem Punkt "gesund und voller Energie" vermarkten. Deshalb werden verschiedene Bands unter dem Label „Fantasy Football Confederation“ laufen. Die „meishaonian“ tragen deshalb nicht nur das Kürzel FCC vor dem Bandnamen, sie müssen auch lernen, Fußball zu spielen und den Sport in ihren Videos und Bühnenshows aufgreifen. Wang wählte Fußball, weil die Sportart von der Regierung im Moment gefördert wird und in China allgemein immer beliebter ist. Inzwischen wird für Transfers in der chinesischen Liga mehr Geld ausgegeben, als in der englischen, spanischen oder deutschen Liga. Na dann: Go(al) for it!