Das Phänomen ist überall zu sehen: Vor den Frauenklos bildet sich eine acht Meter lange Schlange Wartender, während beim Eingang zum Männerklo außer einem unangenehmen Geruch gähnende Leere herrscht. Warum ist das nur so und wie kann man diesen Missstand aus der Welt schaffen?
Das Phänomen ist überall zu sehen: Vor den Frauenklos bildet sich eine acht Meter lange Schlange Wartender, während beim Eingang zum Männerklo außer einem unangenehmen Geruch gähnende Leere herrscht. Warum ist das nur so und wie kann man diesen Missstand aus der Welt schaffen?
Männer werden es wohl nie verstehen, aber wenn eine Frau für eine halbe Stunde auf der Toilette verschwindet, hat dies nichts mit Verdauungsproblemen zu tun, es liegt vielmehr an dem Warten auf eine freie Kabine. Da ist es kein Wunder, dass Frau einfach die Männertoilette benutzt, wenn es schnell gehen muss. Egal ob bei einem großen Event oder in einer Bar an einem Wochentag, selten liegt die Wartezeit auf ein freies Frauenklo unter fünf Minuten.
Aber woran liegt es, dass Frauen immer länger als Männer warten müssen, bis der Notdienst verrichtet werden kann?
Zuerst einmal muss Frau sich in der Kabine einschließen und hier können schon erste Zeitverzögerungen entstehen. Man muss checken, welche Kabinen überhaupt frei sind. Dabei kann es zu Staus zwischen Kabinen und Spiegel kommen – ‚Wer kommt früher dran?‘ ‚Kann ich deine Mascara kurz benutzen?‘ Wenn dann auch noch eine seltsame Türverriegelung vorhanden ist, dauert das Prozedur noch länger. Männer hingegen können sich für den kurzen Klobesuch nur hinter das Urinal stellen. Auch entkleiden muss Mann sich dafür kaum. Gerade beim Tragen von Jumpsuits oder anderen kompliziert zu öffnenden Kleidungsstücken haben Frauen erschwerte Bedingungen. Regelmäßig kommt auch noch die Angelegenheit mit der Periode hinzu, wobei Hygieneartikel auf oftmals wenig hygienischen öffentlichen Toiletten getauscht werden müssen.
Gerade weil es ohnehin immer so lange dauert, tendieren wir dazu, meist in Grüppchen aufs Klo zu gehen. Dann kann man sich wenigstens unterhalten. Besonders im Club gehen Damen eigentlich nie allein aufs Klo. Eine Freundin zurückzulassen, während sie womöglich von einem Typen angebaggert wird, will man nicht verantworten. Zudem ist die Toilette der einzige Ort, an dem die gedämpfte Lautstärke es zulässt, sich kurz auszutauschen. Auch das kurze Frischmachen vor dem Spiegel gehört dazu.
Eine naheliegende Lösung gegen den Missstand wäre es, für Frauen einfach mehr Kabinen anzubringen. Laut Raumausstattern ist die Umsetzung von Frauentoiletten allerdings kostspieliger als die für Männer – auf Grund der höheren Anzahl und des Layouts. Schade – dann muss eben doch zwischendrin das Männerklo aufgesucht werden.