Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Der holländische Tourist wurde sogar zum Premierminister von Georgien eingeladen

Georgien empfängt seinen sechsmillionsten Gast wie ein Staatsoberhaupt

Mit so einem Empfang hatte Jesper Black wohl nicht gerechnet, als er sich dazu entschied, Georgien zu bereisen. Denn als der holländische Tourist aus dem Flieger stieg, wurde der rote Teppich ausgerollt und der Premierminister lud zum Essen ein.

Überraschender VIP-Empfang

Stellt Euch vor, Ihr wollt eigentlich nur Freunde in einem anderen Land besuchen, doch anstelle Eurer Kumpels wartet am Flughafen der rote Teppich, eine Mercedes S-Klasse samt Chauffeur und die mächtigsten Männer des Landes auf Euch. Genau das ist dem Reiseblogger Jesper Black passiert. Statt der üblichen Sicherheitschecks erhielt Black an der Passkontrolle eine edle Flasche Wein – sein Gepäck wurde ihm von einem eigenen Buttler zum Luxuswagen getragen. Warum das Spektakel? Nun ja, das kleine osteuropäische Land wollte für seinen sechsmillionsten Gast etwas Besonderes organisieren – und damit Georgiens Gastfreundschaft demonstrieren.

Tourist trifft Staatschefs 
In einem tollen Image-Video für die "National Tourism Administration" Georgiens wurde der ganze Staatsakt für die Nachwelt festgehalten: Zum Beispiel die Polizeieskorte zum Anwesen des Premierministers Giorgi Kvirikashvili, die großen Leuchttafeln, die überall in der Stadt hingen und Jesper Blacks Konterfei zeigten, die Schriftzüge „He is here“ und das elegante Begrüßungsdinner mit dem Staatsoberhaupt selbst. Die Aktion war von langer Hand geplant: Auf einer Website konnten die georgischen Bürger zum Beispiel darüber abstimmen, welche traditionellen Gerichte unbedingt beim Dinner serviert werden müssen. 76.000 Menschen haben an der Abstimmung teilgenommen.

Fake oder echt?

Über die anschließende Tour, die der Staatsfreund Nummer eins obendrauf spendiert bekam, berichtete der Blogger und angehende Journalist zudem fleißig selbst über seine Social-Media-Kanäle. Über Facebook, Instagram und YouTube konnten seine Follower den „besten Trip seines Lebens“ verfolgen. Der sechsmillionste Tourist in Georgien ist also rein zufällig ein gutaussehender Reiseblogger? Klar, da werden Zweifel an dem Wahrheitsgehalt des PR-Coups laut. Aber auch wenn es nach ein bisschen zu viel glücklichem Zufall aussieht – Jesper bekräftigt in einem eigenen Video und in einem Interview mit dem „Georgian Journal“ nochmal, dass er nichts von der Aktion gewusst oder geahnt hat. Er wollte einfach nur eine Freundin besuchen. Mit knapp 1.000 YouTube-Followern ist der Holländer übrigens noch kein Mega-Star, und wirkt deshalb glaubwürdig.

Auch wenn Black vielleicht gezielt ausgewählt wurde oder sogar von der Überraschung wusste – es ist ein gelungenes Image-Video und eine sympathische Kampagne, die das kleine Land von seiner besten Seite zeigt - und Reisende nach Georgien locken wird. 
 

dinner with the prime minister (the truth)
dinner with the prime minister (the truth)