Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Die Evolution würde deutlich schneller voranschreiten

Wissenschaftler erklärt, was passiert, wenn Menschen sich auf dem Mars ansiedeln

Dass wir irgendwann auf dem Mars leben könnten, ist inzwischen von der Hollywood Science-Fiction-Idee schon fast zu einem Notfallplan geworden. Der Biologe Scott Solomon untersuchte nun, wie sich auf dem Mars lebende Mensch verändern würden - mit erschreckenden Erkenntnissen.

Dass wir irgendwann auf dem Mars leben könnten, ist inzwischen von der Hollywood Science-Fiction-Idee schon fast zu einem Notfallplan geworden. Der Biologe Scott Solomon untersuchte nun, wie sich auf dem Mars lebende Mensch verändern würden - mit erschreckenden Erkenntnissen. 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Leben auf einem anderen Planeten

Wie sieht die Evolution der Menschen in der Zukunft aus? Der Biologe Scott Solomon ist Professor an der Rice University in Texas und veröffentlichte kürzlich das Buch: „Future Humans: Inside the Science of Our Continuing Evolution“, in dem er nicht nur die Auswirkungen von höheren Lebenserwartungen und globalen Reisen untersucht. Er betrachtet auch die Möglichkeit, dass das Überleben unserer Spezies davon abhängen könnte, ob wir es schaffen, auf anderen Planeten dauerhafte Siedlungen zu errichten. Sollte uns das gelingen, wird sich eine neue Gattung Mensch entwickeln, die besser an das Leben außerhalb der Erde angepasst ist – und zwar schneller als Ihr denkt. Das liegt am sogenannten „Gründereffekt“: Wenn eine Spezies sich mit einer kleinen, begrenzten Einwohnerschaft in einer komplett neuen Umgebung zurechtfinden muss, beschleunigt das die Evolution.
 

Marsianer und Mutationen

Das bedeutet zwar nicht, dass direkte Nachfahren der Marsianer bereits nach wenigen Monaten oder Jahren mit Mutationen auf die Welt kommen. Innerhalb weniger hundert Generationen wäre es allerdings durchaus möglich – also in etwa 6.000 Jahren. In der Evolutionstheorie ist das tatsächlich rasend schnell. In einer Sendung des WLS-Radios sprach Solomon unter anderem davon, dass es im Moment auf dem Mars weder Keime noch Bakterien gibt. Was auch immer die ersten Menschen auf den Mars mitbringen, wird die vorherrschende Krankheit sein. Langfristig könnte das bedeuten, dass sich das Immunsystem der Marsianer abbaut – es muss schließlich deutlich weniger Keime bekämpfen. Und so könnte es sein, dass Nachzügler, die harmlose Krankheiten, Bakterien und andere Keime in sich tragen, für die mutierte Mars-Generation zu einem tödlichen Himmelfahrtskommando werden könnten. 
 

Wie würden sich die Menschen optisch verändern?

Da die Schwerkraft auf dem Mars nur etwa ein Drittel so stark ist wie auf der Erde, würden die Knochen der Mars-Bewohner sehr viel brüchiger und schwächer werden. Das hat nicht nur mehr Knochenbrüche zur Folge, sondern stellt vor allem ein Problem für die Geburt von Kindern auf dem roten Planeten dar. Solomon sagt unter anderem die Möglichkeit voraus, dass deshalb in Zukunft nur noch Kaiserschnitte durchgeführt werden – wodurch auf lange Sicht vielleicht sogar der Kopf des Menschen größer wird. Er muss ja jetzt nicht mehr durch einen engen Geburtskanal passen. Verrückt, oder? Mit der Zeit und nach einigen Generationen könnten die Marsianer aber dem Problem evolutionär begegnen und von Natur aus stärkere Knochen bekommen. Das Ergebnis wäre eine „robustere Erscheinung“, wie Solomon im Radio-Interview formuliert. Die höheren Levels an radioaktiver Strahlung auf dem Mars zwingt den menschlichen Körper übrigens dazu, vermehrt Carotinoide zum Schutz zu produzieren – was uns Menschen eine deutlich orangenere Haut verpassen würde.

Robuste, karottenfarbige Menschen mit großen Köpfen? Klingt irgendwie doch ein bisschen nach Science Fiction. Solomon gibt zu, dass unsere Zukunft zwar so spannend, aber auch so unberechenbar ist, wie nie zuvor. Seine Überlegungen sind also nur eine Version von vielen. „Es gibt nur eines, was wir mit Sicherheit sagen können“, so der Forscher. „Die Menschen von morgen werden nicht dieselben sein, wie die Menschen, die wir heute kennen“.