Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Trauriges Ergebnis

Mann tauscht mit Kollegin E-Mail-Signatur – das Ergebnis ist Sexismus pur

Als ein Mann mit seiner Kollegin die E-Mail-Signaturen tauschte, hatte er noch keine Ahnung, wie sich alltäglicher Sexismus am Arbeitsplatz anfühlt.

Fataler Fehler

Immer noch davon überzeugt, dass Gleichberechtigung und -behandlung am Arbeitsplatz längst gang und gäbe ist? Leider falsch gedacht. Denn dieses kleine Experiment beweist, wie alltäglich und konstant sich Sexismus bis 2017 gehalten hat:

Martin Schneider wunderte sich in einem Kundengespräch via E-Mail, warum der Kunde ungewöhnlich unzufrieden mit seiner Arbeit war, als ihm auffiel, dass er am Ende der Mail ausversehen die Signatur seiner Kollegin Nicole Pieri verwendet hatte. Als er seinen Fehler korrigierte und sich als Mann outete, habe sich der Ton der Unterhaltung „sofort zum Besseren“ gewandt.

Das inspirierte den 28-Jährigen zu einer kleinen Sozialstudie: Er tauschte die Signaturen für zwei Wochen mit Nicole – und damit begann für ihn die „Hölle“.

“Einer fragte, ob ich Single sei.“

„Alles, was ich fragte oder vorschlug, wurde auf einmal in Frage gestellt. Stammkunden wurden plötzlich herablassend. Einer fragte sogar, ob ich Single sei.“

So lautet das bittere, aber für viele Frauen alltägliche Fazit von Martin: Unhöfliche, ablehnende Reaktionen statt den üblichen begeisterten Zustimmungen. Für Nicole hingegen traten der gegenteilige Effekt ein: „Sie hatte die produktivste Woche ihrer Karriere.“

Noch trauriger ist die Gewohnheit, mit der Nicole – wie viele anderen Frauen auch – diesen Sexismus hinnehmen muss. „Für mich war das schockierend“, twitterte Martin über die Erfahrung. „Sie war schon daran gewöhnt. Für sie sieht einfach ein Teil ihrer Arbeit so aus.“