Ein kleines Hasenloch im britischen Shropshire birgt eine unglaubliche Entdeckung: Den Eingang zu einem geheimnisvollen Höhlen-Netzwerk, das einmal Tempelrittern gehörte.
Fotos des besonderen Orts erinnern an Serien wie "Game of Thrones" oder "Vikings". Denn in der englischen Grafschaft Shropshire verbirgt sich unter einem gewöhnlichen Feld ein magisches Tor zu einer anderen Welt: Eine kunstvoll errichtete Höhle mit unterirdischen Gängen und zahlreichen Schnitzereien. Nachdem ein Video der Höhle, die angeblich ein Rückzugsort der sagenumwobenen Tempelritter gewesen sein soll, online ging, machte sich auch der Fotograf Michael Scott auf den Weg. “Ich lief über ein Feld, um das Hasenloch und somit den Eingang zu finden, aber wenn du nicht wüsstest, dass es wirklich da ist, würdest du ganz leicht an ihm vorbeilaufen”, berichtet der 33-Jährige gegenüber dem britischen Magazin “Metro”. Um in die Höhle hineinzugelangen, braucht man starke Nerven. Nur auf Knien und kriechend gelangte der Fotograf in das Innere der Höhle. “Wenn man bedenkt, wie lange sie schon existiert, war sie in einem erstaunlichem Zustand”, erinnert sich Michael. An jenem Tag habe es draußen geregnet, doch in der ehemaligen Stätte der Tempelritter sei es ganz trocken und still gewesen.
Die Bezeichnung Tempelritter geht auf die Auszeichnung des geistlichen Ritterordens zurück, welcher der erste Orden war, der das adlige Rittertum und die Mönche vereinte. Gegründet wurde der Orden im elften Jahrhundert während des ersten Kreuzzuges, bevor er über einen Zeitraum von zweihundert Jahren stetig wuchs und schließlich in ganz Europa vertreten war. Die internationale Organisation der Templer galt zu jener Zeit als enorm mächtig. Zum einen, da die Krieger als Märtyrer ihren Glauben verteidigten und zum anderen aus materiellen Gründen. Da der Orden äußerst wohlhabend war, schenkten Christen ihm Ländereien, Geld und Güter, um den Kreuzzug zu finanzieren, wie Historikerin Doktor Barbara Frale weiß. Den Templern ist zudem die Entstehung des heutigen Banksystems zu verdanken. Ob die Höhle in Shropshire nun ein touristischer Besichtigungsort oder doch ein Museum wird, ist derzeit nicht bekannt.
