US-Kino weigert sich “Die Schöne und das Biest“ zu zeigen, weil LeFou schwul ist
Ein Kino in Alabama streicht die Neuverfilmung des Disney Klassikers “Die Schöne und das Biest” aus dem Programm – weil einer der Charaktere schwul ist.
Ein Kino in Alabama streicht die Neuverfilmung des Disney Klassikers “Die Schöne und das Biest” aus dem Programm – weil einer der Charaktere schwul ist.
Kino-Sperre für die Schöne und ihr Biest
Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber voller Ernst: Ein Autokino im US-Staat Alabama weigert sich, die neue Realverfilmung des Disney-Klassikers „Die Schöne und das Biest“ zu zeigen, weil einer der Charaktere schwul ist. LeFou (gespielt von Josh Gad) ist der Sidekick von Bösewicht Gaston (Luke Evans) – und heimlich in ebendiesen verliebt. Es wird wohl eine Szene geben, in der LeFou mit seinen Gefühlen zwischen Leidenschaft und Bewunderung für Gaston hadert. Für die christlichen Betreiber des Henagar Drive-In Kinos ist das bereits zu viel. In einer Facebook-Nachricht verkündeten sie, dass sie „nicht kompromittieren werden, was die Bibel lehrt“. Sie könnten ihre Enkelkinder den Film nicht mit gutem Gewissen sehen lassen und sie würden lieber weiterhin „heilsame“ und „mustergültige“ Filme zeigen, die ohne Sex, Nacktheit, Fluchen oder Homosexualität auskommen. „Wenn wir einen Film nicht mit Gott oder Jesus im Sitz neben uns anschauen können, dann wollen wir auch nichts damit zu tun haben“, geht der Text weiter. Traurigerweise sind sie mit der Meinung nicht alleine: In Russland wird gerade geprüft, ob der Film gegen ein Gesetz verstößt, das „Schwulen-Propaganda“ gegenüber Minderjährigen verbietet.
Schauspieler Josh Gad sagte bei der Filmpremiere in Los Angeles am Dienstag, er sei stolz auf seine Rolle und beschreibt den Moment als „dezent aber effektiv.“ Audra McDonald, eine preisgekrönte Broadway-Schauspielerin, die ebenfalls in „Die Schöne und das Biest“ zu sehen sein wird, ergänzte: „Disney macht doch gar nichts so revolutionäres. Es gab schon immer schwule, lesbische und transgender Menschen, es gab schon immer Mischehen und deshalb repräsentiere Disney einfach nur die Welt, wie sie wirklich ist. Ich finde das fantastisch und notwendig“. Inzwischen haben die Betreiber des Kinos übrigens die Facebook-Seite gelöscht. Vermutlich sind sie gegen den Sturm an Nachrichten nicht angekommen. Die Reaktionen in den sozialen Medien auf die Verkündung sind extrem, gehen aber in alle Richtungen. Viele verurteilen das Kino aus Alabama für die Aktion und rufen zum Boykott auf, andere sprechen ihnen ein Recht zu, für ihren Glauben einzustehen. Und dann gibt es auch noch ein paar Menschen, die das Ganze für übertrieben halten: