Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Palliativ-Krankenschwester sammelte die Geschichten sterbender Menschen

Fünf Dinge, die Ihr am Ende Eures Lebens bereuen werdet

Bonnie Ware begleitete jahrelang sterbende Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens. Was diese Menschen am häufigsten bereuen, hat Bonnie aber nicht deprimiert - es hat ihr beigebracht, wie man lebt.

In ihrem Buch „The Top Five Regrets of the Dying“ erzählt Bonnie Ware die Geschichten der Menschen, die sie als Palliativ-Krankenschwester in den Tod begleitet hat. Palliativ-Pfleger sorgen dafür, dass tödlich erkrankte Patienten ihre letzten Lebenswochen so angenehm und glücklich wie nur möglich erleben und sich mit ihrem eigenen Tod auseinandersetzen. Die Erkenntnisse aus ehrlichen Gesprächen teilt Ware mit Erlaubnis ihrer Patienten nun mit der Welt. Habt Ihr schon mal über Eure letzten Jahre, Monate oder Tage nachgedacht? Und wenn Ihr wüsstet, was Ihr am Ende Eures Lebens bereut, würdet Ihr jetzt etwas ändern? Laut Bonnie Ware sind diese fünf Dinge, die meist bereuten Lebensentscheidungen: 

1.
„Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, das Leben zu leben, das ich wollte und nicht das, was andere von mir erwarteten“. Schaut Euch einfach mal im Spiegel an und fragt Euch ganz ehrlich: Lebt Ihr das beste Leben, das Ihr leben könnt und wollt? Wenn nein, warum nicht? Unerfüllte Träume sind natürlich etwas Naheliegendes, wenn es darum geht, was wir am Ende unseres Lebens bereuen werden. Nicht jeder Traum kann Realität werden, aber man sollte wenigstens versuchen, den einen oder anderen Wunsch umzusetzen. Ware sagt dazu: „Gesundheit ist eine Freiheit, die viele erst realisieren, wenn Sie sie nicht mehr haben“.
 

2.

„Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet“. Die Aussage steht eigentlich für sich selbst. Jeder männliche Patient, den Ware betreute, hatte dieses Bedauern und auch einige Frauen stimmten in dieser Aussage überein. Wenn man bedenkt, dass die meisten Patienten aus einer Zeit stammen, in der Frauen nur sehr selten Großverdiener waren, wird sich das in Zukunft sicher über alle Geschlechter verteilen. Das Aufwachsen der eigenen Kinder, die Partnerschaft – all das sind Dinge, die auf der Strecke geblieben sind. Und auch wenn natürlich irgendwie das nötige Kleingeld verdient werden muss, tut es doch gut, sich ab und zu daran zu erinnern, dass es auch noch andere wichtige Dinge im Leben gibt.
 

3.

Viele Menschen unterdrücken ihre wahren Gefühle, um unnötigen Streit zu vermeiden und den Frieden zu wahren. Ware hat in ihrer Zeit als Palliativ-Krankenschwester mehr als eine Person kennengelernt, die das sogar auf dem Sterbebett noch so gehandhabt hat. Man wird zu einer mittelmäßigen Person, die niemals das auslebt, wozu sie fähig ist, sagt Bonnie Ware. Natürlich ist es schwierig, immer ehrlich zu sein. Die Reaktionen des Gegenübers sind nicht kontrollierbar und vielleicht sind sie auch befremdlich. Wenn Ihr das nächste Mal zögert, ein Problem anzusprechen, denkt einfach daran: Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie das Ganze endet. Entweder Ihr löst das Problem und die Beziehung wird besser. Oder es entfernt eine ungesunde Beziehung aus Eurem Leben. Win-Win-Situation!
 

4.

„Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gehalten“. Viele der Palliativ-Patienten hatten über die Jahre Freunde vernachlässigt und unbemerkt verloren, einfach weil sie so beschäftigt waren mit allem anderen. Wenn man weiß, dass man stirbt, bringt man nicht nur finanzielle Angelegenheiten in Ordnung und schreibt ein Testament. Man möchte auch seine sozialen Beziehungen zu einem guten Ende bringen. „Liebe und Beziehungen – das ist alles, was in den letzten Wochen wichtig ist“, so Ware. Gibt es jemanden, der Euch viel bedeutet und den Ihr schon lange nicht mehr gesprochen habt? Dann ändert das - jetzt! 
 

5.

„Ich wünschte, ich hätte mir selbst erlaubt, glücklicher zu sein“. Auch wenn es banal klingt: Viele merken erst, dass Glücklichsein eine Entscheidung ist, die man selbst trifft. Routine, Gewohnheiten und die Angst vor Veränderung machen es uns schwer, ehrlich zu sein - mit uns selbst und mit anderen. Albernheiten, Lachanfälle und das innere Kind bleiben deshalb oft verborgen. Auf dem Totenbett ist es dann plötzlich völlig egal, was andere von einem denken. Warum also nicht auch vorher?
 

Habt Ihr Euch in einigen Punkten wiedererkannt? Oder ist Euch noch etwas Persönliches eingefallen, das in der Liste nicht enthalten ist? In jedem Fall sind diese fünf Punkte ein Weckruf für alle, den wir uns immer wieder vor Augen halten sollten.