Verliebt in einen Staubsauger
So fühlt es sich an, in einen Staubsauger verliebt zu sein.
So fühlt es sich an, in einen Staubsauger verliebt zu sein.
So fühlt es sich an, in einen Staubsauger verliebt zu sein.
Wenn man sich zurück an seine Kindheit erinnert, hatte wahrscheinlich jeder ein Lieblingskuscheltier oder ein absolutes Lieblingsspielzeug. Dieser Gegenstand war wirklich wichtig. Wer konnte schon ohne sein geliebtes Plüschtier abends einschlafen?
Was ist aber los, wenn man irgendwann echte Zuneigung für einen Gegenstand empfindet? Weit über das Kindesalter hinaus?
Was ist eine Objekt-Sexualität?
Manche Menschen fühlen sich eben nicht zu Menschen, sondern zu Objekten hingezogen. Eine Orientierung, die unter dem Begriff “Objekt-Sexualität“ bekannt ist. Demnach empfinden Objektsexuelle emotionale, romantische, liebevolle und / oder sexuelle Beziehungen zu Gegenständen. Dies kann von dem kleinsten Spielzeugauto bis hin zur Golden Gate Bridge in San Francisco reichen. Dabei formen Objektsexuelle, wie bei einer normalen Beziehung, langjährige Partnerschaften mit Gegenständen.
Diese Frau sorgte zum Beispiel durch ihre Hochzeit mit dem Eiffelturm für ordentlich Aufsehen. Erika Eiffel ist heute Gründerin der OS Internationale, einer Gemeinschaft für Objekt-Sexualität.
Viele Menschen können es sich nicht vorstellen, echte Zuneigung für einen Gegenstand zu empfinden, schon gar nicht für einen Staubsauger. Doch genau so fühlt sich Carolyn Methven-Kirby, die in einer offiziellen Beziehung mit dem Staubsauger ‘Kirby Homecare System’ lebt.
In einem Interview mit Josie Tutty von ‘Viral Thread’ spricht die 51-Jährige ganz offen über ihre Sexualität: “Jeder verdient es glücklich, zufrieden und mit seinem Seelenverwandten zusammen zu sein. Ich habe viele Jahre gebraucht, bis ich mutig genug war, den ersten Schritt zu machen. Als ich die 'OS Internationale'-Gemeinschaft entdeckte, realisierte ich, dass ich nicht unnormal war, sondern eine von vielen, die sich von Objekten angezogen fühlt.“
Das erste Objekt von dem sich Carolyn sexuell angezogen gefühlt habe, sei ein Monopoly-Spielbrett gewesen. Eine Attraktion sei aber meistens nie nur sexuell, berichtete die Engländerin. Vielmehr handle es sich um eine Kombination aus mehreren Faktoren.
“Meine Objekt-Lieben zeigen mir verschiedene Charakterzüge, an denen ich das Geschlecht der Objekte feststellen kann. Meine Objekt-Partner können Gefühle empfinden und sind auch in der Lage Gefühle wahrzunehmen und Sachen zu fühlen. Sie fühlen, was ich sage und wie ich mich fühle und haben einen subtilen Weg mit mir zu kommunizieren.“
Carolyn wünsche sich vor allem, dass ihre Sexualität in der Gesellschaft nicht so missverstanden wäre. Schließlich unterscheide sich ihrer Meinung nach, die Beziehung von Objektsexuellen nicht allzu groß von anderen Beziehungen.
“Der Beziehungsprozess ist wirklich nicht groß anders. Wir umwerben und daten uns. Wir machen Zugeständnisse und trennen uns auch. Unsere Beziehungen sind komplex.“