Nie wieder „krank machen“?
Wissenschaftler haben eine Art Alkoholtest für Grippekranke entwickelt. Einmal pusten und das Gerät erkennt, ob jemand krank ist oder nur so tut.
Wissenschaftler haben eine Art Alkoholtest für Grippekranke entwickelt. Einmal pusten und das Gerät erkennt, ob jemand krank ist oder nur so tut.
Tolle Neuigkeit für die Medizin, schlechte Nachricht für Schulschwänzer und Simulanten: Der „Breathalyser“ ist ein kleines, tragbares Gerät, das mit einem einzigen Atemzug erkennen kann, ob jemand die Grippe hat oder nicht. Die Professorin Perena Gouma der Universität Texas hat mit ihrem Team dieses Gerät entwickelt, das dem Alkoholtest der Polizei sehr ähnlich ist. Im Breathalyser erkennen kleine, intelligente Sensoren, ob bestimmte Biomarker im Atem sind und in welcher Konzentration. Verschiedene Biomarker sind nur vorhanden, wenn jemand krank ist. Menschen mit Asthma zum Beispiel haben erhöhte Stickstoffmonoxid-Werte, Diabetiker haben Acetone im Atem. Für die Grippe-Diagnose suchen Sensoren nach Stickstoffoxid in Kombination mit Ammoniak.
Bisher war eine solche Atemanalyse nur über kostspielige, höchst technische Ausstattung in einem Labor möglich mit qualifiziertem Personal, erklärt Gouma. „Jetzt kann unsere Technologie von ganz normalen Menschen genutzt werden, um Krankheiten früh zu entdecken und diagnostizieren.“ Die Forscherin möchte, dass ihr Breathalyser am Ende in jeder Apotheke rezeptfrei zu kaufen ist – für einen kleinen Preis. „Jeder einzelne kann damit seine Gesundheit überprüfen und die Daten sogar mit seinem Arzt teilen, wenn er möchte.“ Im Moment testet das Forscherteam das Gerät noch in einer Reihe klinischer Studien. „Wir prüfen aber bereits die Möglichkeiten, dieses Tool auf den Markt zu bringen“, so Gouma.
Breathalyser für Ebola?
Besonders spannend: Geräte zur Atemanalyse können in Zukunft auch für die Entdeckung anderer Krankheiten angepasst werden – man muss nur die Sensoren austauschen. Dann könnte der Breathalyser sogar Ebola diagnostizieren. Mit einer kostengünstigen Methode, die solche Krankheiten früh entdeckt, ist es deutlich leichter, Epidemien zu vermeiden und bleibende Schäden oder Todesfälle zu vermeiden. Ganz einfach, weil rechtzeitig reagiert werden kann.