Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Sollte der natürliche Körpergeruch mehr wertgeschätzt werden?

Tägliches Duschen schadet der Hautflora

Tägliches duschen ist für viele ein Muss. Jedoch bestätigt sich nun, was einige schon lange prophezeien: Tägliches Duschen schadet der natürlichen Hautflora.

Schutz vor Krankheiten

Eine Studie, die am Volksstamm der Yanomani im Amazonas durchgeführt wurde, brachte hervor, dass die Menschen dort eine weitaus höhere Dichte an Hauteigenen Bakterien und Pilzen besitzen, als Menschen, die sich täglich duschen. Laut “IFL Science“ befinden sich auf der Haut der Anhänger des Yanomani Stamms deutlich mehr Mikroben als es bei anderen Menschen, die tägliche Wasserzufuhr zur Verfügung haben. Diese Mikroben oder Mikroorganismen, die nicht nur Krankheiten erregen, sondern sie auch ausmerzen können, sind jedoch wichtig, um die Haut und den Organismus vor etwaigen anderen Krankheitserregern zu schützen. Forscher gehen davon aus, dass Minimum sieben Milliarden mikroskopische Organismen den menschlichen Körper bedecken - bei einer Quadratmeterfläche der Haut von nur zwei Metern ist dies enorm viel. Die Pilze, Viren und Bakterien hängen nicht nur vom Wohnort des Trägers, sondern auch von dem Geschlecht und dem Klima, in dem er sich befindet, ab. Bei ausufernder Körperhygiene können diese Bakterien, die für den Schutz der Haut und des Immunsystems ausschlaggebend sind, beschädigt werden. 

Mutter Dreck
Ein Absolvent des Technologie-Instituts von Massachusetts (MIT) behauptet, er hätte zwölf Jahre nicht geduscht. Stattdessen sprüht er ein bestimmtes Serum auf seinen Körper. Dieses hatte er mit anderen Entwicklern des Instituts “AOBiome“ hergestellt. Ihm wurde die treffende Bezeichnung “Mother Dirt (Mutter Dreck) AO + Mist“ gegeben – und es besteht aus “guten“ Bakterien, die in menschlichen Achselhöhlen zu finden sind. Die Bakterien in dem besagten Spray nehmen das Ammoniak aus dem Schweiß des Trägers auf. Die Hersteller behaupten, das Mittel fungiere als natürliches Reinigungsmittel und Deo. Zudem wirke der "Mutter Dreck" entzündungshemmend und stärke das Immunsystem. Die Theorie dahinter ist, dass der Körper von einer unsichtbaren Kolonie aus Mikroorgansimen bedeckt wird, welche für die ausgeglichene Reinigung des Körpers sorgen.

Riecht man ohne Dusche etwa besser?

Ein weiteres Beispiel für den Verzicht auf die tägliche Körpereinigung liefert James Hamblin, der Autor des Magazins “The Atlantic“: “Zuerst war ich ein öliges stinkendes Ungetüm“, gesteht James Hamblin gegenüber "IFL Science". Doch nach und nach hätte sich sein Körper an das duschfreie Dasein gewöhnt und das neu kalibrierte System aus Mikroorganismen, das Hamblin sein Eigen nennt, rieche sogar besser als jegliche chemische Hilfsmittel wie Deodorants oder Cremes. Hamblin erklärt, dass er offensichtlich dreckige Körperstellen noch immer wäscht oder bei Bedarf seinen Kopf unter fließendes Wasser hält. Hamblins sparsam eingesetztes Waschprozedere läuft jedoch stets ohne die Zuhilfenahme von Shampoo ab. „In manchen Situationen, in denen ich früher übel gerochen hätte, wie nach dem Sport, ist das heute einfach nicht der Fall. Ich habe Freunde gebeten, an mir zu riechen, und sie haben mir versichert, dass alles gut ist“. Das beweist: Wer sich nicht jeden Tag duscht, tut nicht nur seiner natürlichen Hautflora einen Gefallen, sondern verhilft seinem Körper auch zu einer Selbstreinigung, die ihm offensichtlich nicht schadet.