Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
The Seasteading Institute will diesen Traum vom Wohnen möglich machen

Schwimmende Städte: Können wir bald auf dem offenen Meer leben?

Wie auf "Kamino", einem Wasserplaneten aus der Science-Fiction-Reihe "Star Wars", könnte auch die Zukunft der Menschheit auf dem Wasser liegen. Ein Unternehmen aus den USA will 2019 die erste unabhängige Stadt auf dem Wasser errichten.

Das Wohnen der Zukunft

„The Seasteading Institute“ will es schon in wenigen Jahren möglich machen: Leben auf dem Ozean - in schwimmenden Städten. Das US-Amerikanische Unternehmen, das plant, schwimmende Städte auf dem offenen Meer zu errichten, hat bereits einen ersten Standort für sein Vorhaben gefunden. Der Vertrag mit Französisch-Polynesien, einer Inselgruppe im Südpazifik zu der ebenso der Inselstaat Tahiti gehört, ist unter Dach und Fach. 
 

Schwimmende Häuser 2.0

Die Notwendigkeit hinter dem Vertragsabschluss rührt daher, dass eine Stadt, die Mitten im Ozean errichtet wird, technisch zwar möglich, aber wirtschaftlich nicht tragbar wäre. Auf quadratischen und polygonalen Flächen, die im Wasser schweben, sollen Wohn-, Arbeits-, und Freizeitflächen entstehen. Und nach fünfjähriger Forschung und Tüftelei ist es 2019 - also in weniger als zwei Jahren - nun soweit: Die erste schwimmende Stadt der Welt wird in den Bau gehen. Im Schutze eines Riffes werden die ersten Plattformen entstehen, die ganz nach Belieben der Bewohner und dem Baukastenprinzip immer wieder neu arrangiert werden können. Auf  von „The Seasteading Institute“ veröffentlichten Bildern lassen sich halbkugelförmige Gewächshäuser, Dachgärten, Grünflächen, Versammlungsstätten und Yachthäfen erkennen. Boote scheinen logischerweise zudem das einzige Fortbewegungsmittel in den zukünftigen Städten zu sein. Die Stromversorgung der Wasser-Stadt wird komplett mit Hilfe von erneuerbaren Energien gewonnen. Auffallend ist auch die kreisförmige Barriere, die jede der bisher nur im Computer existierenden Städte umgibt. Diese scheinen hauptsächlich dem Schutz vor Naturgewalten zu dienen.
 

Politisch unabhängig

Mit diesem Projekt will das Unternehmen nicht nur eine Zukunftsvision verwirklichen, sondern auch eine unabhängige Gesellschaft gründen. Während die erste Stadt noch in den Gewässern von Französisch-Polynesien schwimmen soll, will Direktor Randolph Hencken nach einem erfolgreichen Start weitere Städte in internationalen Gewässern gründen. Welchem Staat diese unterstehen sollen oder nach welchem Recht auf diesen Inseln gehandelt wird, kommentiert Hencken nicht. Er gibt jedoch zu bemerken, dass man sich nur vorstellen solle welche Möglichkeiten es bietet, selbst wählen zu können, wie die Inselstädte regiert werden, anstatt dieselben Systeme zu nutzen, die schon unsere Vorfahren nutzten und in so vielen Erste-Welt-Staaten gescheitert sind. Das klingt erstmal ein wenig nach einer Sektenkultur, aber wenn man es schaffen sollte in den Städten eine demokratische Grundordnung und Wertevorstellung zu etablieren, stellt dies keinen schlechten Gedanken dar.