Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Eine im Mai 2016 veröffentlichte Studie und ihre Nachwehen

Palmöl-Skandal wird neu aufgerollt: Italienische Supermärkte müssen Produkte entfernen

Bereits im Mai 2016 sorgte der Palmöl-Skandal für Gesprächsstoff. Nun müssen italienische Supermärkte Produkte, die das Fett beinhalten, aus den Regalen entfernen. Die Sorge, dass der beliebte Schokoladen-Aufstrich ebenso krebserregend sein könnte, wächst. Wir erklären Euch den Fall.

Bereits im Mai 2016 sorgte der Palmöl-Skandal für Gesprächsstoff. Nun müssen italienische Supermärkte Produkte, die das Fett beinhalten, aus den Regalen entfernen. Die Sorge, dass der beliebte Schokoladen-Aufstrich ebenso krebserregend sein könnte, wächst. Wir erklären Euch den Fall.

Der Palmölskandal

Palmöl zählt zu den Pflanzenfetten und wird aus der Frucht der Ölpalme gewonnen. In der Lebensmittelherstellung wird es aufgrund seiner verschiedenen Eigenschaften gerne verwendet. So sorgt das geschmacksneutrale Palmöl dafür, dass Schokolade schmilzt und Margarine fest und goldgelb wird. Auch in Bio-Produkten ist dieses umstrittene Fett zu finden - eine Kennzeichnung ist nicht notwendig. Oftmals tragen die Inhaltsstoffe lediglich den Titel "Pflanzenöl" oder "Pflanzliche Fette". In einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Eis oder Fertigpizza wird es verwendet - und das, obwohl sein Ruf alles andere als gut ist. Schon seit längerer Zeit ist die in Afrika, Amerika und Südostasien beheimatete Ölpalme negativ in den Schlagzeilen. Denn die in Palmöl enthaltenen Glycidol-Fettsäuresterne, die beim Erhitzen entstehen, stehen im Verdacht gesundheitsgefährdend und krebserregend zu sein. Das gab eine im Mai 2016 veröffentlichte Studie der European Food Safety Authority bekannt. Warum die veraltete Studie nun für Diskussion sorgt? Weil italienische Supermärkte ebendiese Produkte nun aus ihrer Regalen verbannen sollen. 
 

Beliebter Brotaufstrich

Auch ein großer Lebensmittel-Konzern, der den beliebtesten unter den Brotaufstrichen herstellt, verwendet dieses Fett für seine sündige Schoko-Frühstücks-Zutat. Jedoch stellt die "Ferrero"-Führungsriege in einem Interview mit dem Nachrichtenportal "Reuters" klar, dass ihr Produkt schonend und mit einem Verfahren, bei dem die Schokomasse unter 200 Grad Celsius erhitzt wird, hergestellt wird. Aus diesem Grund gehört der dunkelbraune Haselnuss-Aufstrich auch nicht zu jenen Produkten, die aus italienischen Supermärkten vertrieben werden sollen. 

Unbegründete Sorge? 
Palmöl - wenn es auch schonend erhitzt wird und das Krebsrisiko somit sinkt, beziehungsweise nicht mehr vorhanden sein soll, gilt dennoch als Umwelt-Sünde. Jährlich werden enorme Flächen des Regenwaldes gerodet, um Platz für den Anbau der Ölpalme zu schaffen. Daraus resultieren Waldbrände und ein Anstieg der Treibhausgase. Auf den geschmacksneutralen Zusatz möchte der italienische Süßwaren-Hersteller bei der Produktion seiner Lebensmittel jedoch nicht verzichten - aus ökonomischen Gründen. Einen anderen natürlichen Stoff mit denselben Fähigkeiten zu nutzen würde das Unternehmen jährlich umgerechnet etwa 7,5 bis 20,5 Millionen Euro kosten. Das würde eine Preiserhöhung des beliebten Nasch-Produkts nach sich ziehen - und das wiederum zu Kunden, die möglicherweise zu billigeren Nachahmerprodukten greifen. Doch, ob diese - wie "Ferrero" - ebenfalls auf die "schonende" Zubereitung setzen, ist nicht bekannt. 
 

Alles in allem stellt dieser Skandal, der nun erneut aufgerollt wird, aber wohl keinen Grund dar, auf den beliebten Brotaufstrich zu verzichten! Wie immer gilt: In Maßen, nicht in Massen genießen.