Nicholas*, ein sechsjähriges Kind aus Florida, wurde vor wenigen Tagen von einem Polizeibeamten in die Nervenheilanstalt Riverpoint in Jacksonville eingeliefert. Der Junge, der sich zuvor in psychiatrischer Behandlung befand und unter der sogenannten Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, kurz ADHS, leidet, hatte in der Schule einen Wutanfall. Ein Schulberater alarmierte daraufhin die Polizei, welche den Jungen direkt in die psychiatrische Einrichtung brachte. Die Mutter erfuhr von den Geschehnissen durch Sprachnachrichten auf ihrem Anrufbeantworter und nahm sofort Kontakt zum Riverpoint Klinikum auf.
Umstrittene Nervenheilanstalt
Diese ist berüchtigt dafür, Patienten mit Krankenversicherung so lange wie möglich stationär zu behandeln. Mehrere ehemalige Therapeuten der Heilanstalt bestätigen, dass von der Klinikleitung erwartet wurde, Patienten mit Hilfe eines gerichtlichen Beschlusses festzuhalten. Dieser Gerichtsbeschluss berechtigt die Klinik auf Basis des Baker-Act dazu, Patienten gegen ihren Willen festzuhalten und zu behandeln – Wenn diese eine ernsthafte Gefahr für sich selbst und/oder Mitmenschen darstellen. Leider gilt für dieses Gesetz keine Altersbeschränkung und so wäre es möglich gewesen, dass auch Nicholas in diese Gesetzeslücke rutscht - in diesem Fall hätte der Sechsjährige sage und schreibe 90 Tage in der Nervenheilanstalt verbringen müssen.