Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Eine GoPro zeigt das Leben von Kika und Amit Patel

Twitter-Account eines Blindenhundes deckt Diskriminierung auf

Als Blinder in London zu Leben ist eine sehr große Herausforderung, sagt Amit. 99 Prozent der Zeit sind die Menschen sehr rücksichtsvoll und nett zu ihm, es gibt da jedoch immer noch ein Prozent der Menschheit, die diskriminierend und unverschämt sind. Um diese Menschen zu enttarnen, trägt Amits Blindenhund Kika eine GoPro und die Übeltäter werden auf Twitter enttarnt.

Als Blinder in London zu Leben ist eine sehr große Herausforderung, sagt Amit. 99 Prozent der Zeit sind die Menschen sehr rücksichtsvoll und nett zu ihm, es gibt da jedoch immer noch ein Prozent der Menschheit, die diskriminierend und unverschämt sind. Um diese Menschen zu enttarnen, trägt Amits Blindenhund Kika eine GoPro und die Übeltäter werden auf Twitter enttarnt.

Und auf einmal änderte sich alles

Der 37-jährige Amit Patel hat jahrelang als Doktor in London gelebt und gearbeitet. Als eingebürgerter Stadtbewohner kennt er die Rush-Hour und das stressige Innenleben der britischen Hauptstadt. Als er dann im Jahr 2012 wegen einer Erkrankung erblindete, änderte sich sein Leben schlagartig.

Amit sieht heute kaum etwas in seinem Umfeld. Er wurde 2012 mit Keratokonus diagnostiziert, einer Augenkrankheit, die die Hornhaut verformt und ausdünnt. Leider hat es bei ihm beide Augen getroffen, sodass er ohne Hilfe kaum noch durch das Leben kommt.

Kika, der flauschige Retter

Besonders traurig ist es für ihn, dass er eigentlich nur dazugehören und nicht auffallen möchte. Das ist allerdings gar nicht so einfach, wie er berichtet, da er und sein Blindenhund Kika tagtäglich mit Diskriminierung und Beleidigungen zu kämpfen haben.

Vieles bekommt der Engländer durch seine eingeschränkte Sicht nicht mit und daher haben er und seine Frau beschlossen, Kika mit einer GoPro zu versehen, die zeigen soll, wie unfair viele Mitbürger wirklich sind. Um die Welt auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, hat die Familie Patel einen Twitter-Account eingerichtet, der das Leben des flauschigen Begleiters zeigt.

Empörende Ergebnisse

Amit erzählt, dass Leute ihn und Kika aus dem Weg geschubst, Kika getreten, geschlagen und mit Regenschirmen oder Handtaschen gehauen haben. Das ist trauriger Weise immer wieder zu sehen gewesen.

Ein weiteres Problem, mit dem er ständig zu kämpfen hat, ist die Reaktion der Menschen auf Kika. Sie finden ihn besonders niedlich und wollen mit ihm spielen und ihn streicheln. Leider vergessen sie dabei, dass Kika in jeder Sekunde „arbeitet“ und dabei nicht abgelenkt werden sollte, da er damit Patel in Gefahr bringen könnte. Wenn der Londoner die Menschen dann darauf aufmerksam macht, zeigen sie nur selten Verständnis.

Einmal hat eine Frau den 37-jährigen Vater sogar angefaucht, weil er mit seinem zwei Monate alten Baby und Kika den Weg der Rolltreppe versperrte. Er erwiderte darauf nur, dass er eben nicht schneller laufen könne, da sein Hund das nicht könnte. Sie hätte Amit am liebsten überrannt während sie ihm mitteilte, dass sie ihren Zug wegen ihm und seinem Hund verpassen würde.

Der niedlichste Twitter-Account

Die Familie von Amit gibt sich besonders Mühe, den Twitter-Account lebhaft zu gestalten. Kika wird hier personifiziert und seine Gedanken niedergeschrieben. Die Überlegungen eines Hundes können ja nur absolut schnuckelich sein und die Art und Weise wie der Account genutzt wird, finden wir großartig. Weiter so, Kika und Familie Patel!