Kennt Ihr das "Gekröse"? Nein? Dabei trägt es doch ein jeder Mensch in sich. Bei dem merkwürdigen Wort handelt es sich um ein Organ, das jetzt erst entdeckt wurde - und das, obwohl Da Vinci das Gekröse bereits vor Hunderten Jahren in seinen Studien erwähnte.
Kennt Ihr das "Gekröse"? Nein? Dabei trägt es doch ein jeder Mensch in sich. Bei dem merkwürdigen Wort handelt es sich um ein Organ, das jetzt erst entdeckt wurde - und das, obwohl Da Vinci das Gekröse bereits vor Hunderten Jahren in seinen Studien erwähnte.
Zwei Forscher aus dem irischen Limerick ist jetzt eine medizinische Sensation geglückt. Sie entdeckten ein neuartiges Organ - obwohl die Menschheit dies schon seit jeher in sich trägt, blieb es bis dato unentdeckt. Das Mesenterium, auch Gekröse genannt: eine Falte im Bauchfell. Doch, warum wurde dieses Organ erst jetzt als solches entdeckt? Hatte doch kein Geringerer als Leonardo Da Vinci das Organ, das den Darm vom Magen trennt, in seinen Studien erwähnt. Weil wenige Jahre nach Veröffentlichung der Ergebnisse Da Vincis der berühmte Mediziner Henry Gray die Auffassung des Mathematikers aus der Renaissance in seinem Buch „Gray’s Anatomy“ widerlegte. Seit über einhundert Jahren ist dieses Werk eines der Wichtigsten in der Welt der Medizin. Hier heißt es, dass das Gekröse oder Mesenterium aus einzelnen Bändern und Gewebe bestehen würde und somit die Voraussetzungen für ein Organ nicht erfülle.
Dieser Ausgangspunkt wurde mit den Erkenntnissen Dr. J Calvin Coffeys und Dr. Peter O’Learys, die das Gekröse nun eindeutig als Organ einstuften, nun aber revidiert und in allen medizinischen Lehrbüchern korrigiert. Dr. Coffey und Cr. O'Leary erkannten nämlich, dass das Mesenterium eindeutige funktionale und anatomische Eigenschaften besitzt, die die Zuordnung zu den Organen rechtfertigen. Das eröffnet der Medizin einen völlig neuen Forschungszweig – die Gekrösologie! So kann der ehemaligen Bauchfellfalte endlich die Aufmerksamkeit zu Teil werden, die sie verdient. Denn: Gelingt es den Ärzten, die Funktion der zusammenhängenden Bänder und Blutgefäße zu verstehen, könnten neue Behandlungsmethoden für chronische Magen-Darm-Krankheiten gefunden werden.
Einige Funktionen des neuen, alten Organs sind bereits jetzt bekannt. So hält das Gekröse den Darm an Ort und Stelle und befestigt diesen an unserem Bauchfell. Ebenso versorgt es unseren Darm mit Blut über die Blutgefäße, die es beinhaltet. Doch nur Gutes tut das „neue“ Organ dem Körper nicht, denn die Ansammlung aus Bändern und Fettgewebe ist nachweislich für die Bildung des Bierbauchs verantwortlich.
Veröffentlichung
Im „Lancet“, einer englischen Medizinerzeitung, veröffentlichen die beiden irischen Forscher ihre Entdeckungen. Bleibt zu hoffen, dass mit der Einstufung des Gekröses als Organ und den neuen Forschungszweigen Heilung chronischer Darm-Krankheiten bevorsteht.