Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Spezielle Codes sollen Beleidigungen verschlüsseln

Schockierende Vorwüfe: Versace-Mitarbeiter nutzen Code für farbige Kundschaft

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Modeimperiums Versace entlarvte nun das unglaubliche Verhalten gegenüber farbigen Kunden innerhalb des Unternehmens. Der italienische Luxushersteller muss nun mit einer Klage rechnen.

Mode und Luxus

Mit dem Markennamen "Versace“ verbinden Shopaholica teure Designermode, stylischen Schmuck oder die Schönheitseskapaden der Konzernführung Donatella Versace. Schon seit 1978 vertreibt das italienische Modelabel hochpreisige Waren und zählt vor allem bei Stars wie Jennifer Lopez zu den beliebtesten Modelabels. Wo meist "nur" normalgewichtige Einkäufer Versace-Boutiquen eher mit leeren, als mit gefüllten Tüten verließen, werden nun wohl auch farbige Konsumenten das Mode-Imperium meiden. Denn wie ein ehemaliger Mitarbeiter des Konzerns jetzt bekannt machte, nutzt das Haus Versace Codewörter, um dunkelhäutige Shop-Besucher zu diskriminieren. 
 

Code "D410“

In einer Klage vom 18. November 2016, die dem Gericht von Kalifornien vorliegt, schildert Ex-Versace-Mitarbeiter Christopher Sampino, dass er bereits in seiner zweiten Schicht mit dem Code "D410" in Berührung kam. Erst im September begann der 23-Jährige seine Arbeit bei der renommierten Modekette - die wichtigste Einweisung gab ihm allerdings sein für den Shop zuständigen Manager, als er Sampino erklärte, was es mit diesem Geheim-Code auf sich hat. Denn Christopher wurde erklärt, dass er immer besagten Code nennen muss, wenn eine farbige Person den Laden betritt. Warum? Damit das gesamte Personal gewarnt ist und den Kunden aufmerksam beäugt. Damit sich andere Kunden nicht über den wirren Code wundern würden, sollten Mitarbeiter zudem ein schwarzes T-Shirt in die Höhe halten. Denn: "D410“ steht in der Textilbranche für den Farb-Code schwarz. "Sie wissen schon, dass ich Afroamerikaner bin?“, versuchte der 23-Jährige seinen Manager auf die Missstände aufmerksam zu machen. Doch, anstatt das Fehlverhalten und den Rassismus zu verurteilen, musste nun auch Christopher mit Anfeindungen seitens des Unternehmens und seinen Kollegen leben. 
 

Rassismus pur 

Nachdem Christopher offenbarte, dass auch er den Code "D410" in sich trägt, verwandelte sich das kollegiale Arbeitsverhältnis in einen Spießrutenlauf. So standen dem 23-jährigen Verkäufer plötzlich weniger Pausen zu. Der Online-Zugang zu seinen Gehaltsabrechnungen wurde ihm ebenso aus dem Nichts verweigert. Doch, das Maß ist noch nicht voll. Nur wenige Tage nachdem Christopher den Shop-Manager darauf hinwies, dass er den Rassismus Kunden gegenüber nicht dulde, wurde er höflich darum gebeten, zu kündigen. Die Begründung? Er hätte keine Ahnung vom Verkauf edler Luxusgüter, wie sie das Haus Versace anbietet - denn: Er selbst hätte noch nie ein Luxusleben geführt. Zwei Wochen nach Arbeitsantritt, die er noch nicht einmal bezahlt bekam, strich der junge Mann die Segel freiwillig - doch nicht ohne den Konzern anzuzeigen.

Jetzt stellt sich uns nicht nur die Frage, warum jeder Versace-Mitarbeiter selbst im Reichtum schwimmen muss, um in den elitären Shop arbeiten zu dürfen und ob bei einer Rihanna oder Beyoncé ebenfalls der Code "Black" verwendet wird? Bleibt zu hoffen, dass Christopher vor Gericht Recht zugesprochen wird und Donatella sich zukünftig eher der Mitarbeiterführung anstatt um ihre Lippen kümmert ...