Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Fiese Memes auf Kosten eines Gendefekts

Diese Frau wird aufgrund ihres Aussehens verarscht und schießt nun zurück

Der ein oder andere wurde in seinem Leben bestimmt schon einmal mit dem Thema Mobbing konfrontiert. Was aber, wenn man an einem seltenen Gendefekt leidet und aufgrund seines Aussehens zur Witzfigur im Internet gemacht wird? Lizzie Velasquez ist das passiert - doch nun schlägt die mutige Frau zurück.

Der ein oder andere wurde in seinem Leben bestimmt schon einmal mit dem Thema Mobbing konfrontiert. Was aber, wenn man an einem seltenen Gendefekt leidet und aufgrund seines Aussehens zur Witzfigur im Internet gemacht wird? Lizzie Velasquez ist das passiert - doch nun schlägt die mutige Frau zurück.

Unbekannte Krankheit

Lizzie leidet an einem undiagnostizierten Syndrom, das es ihr unmöglich macht, Gewicht zuzunehmen und zudem ihre Haut extrem schnell altern lässt. Ebenso nahm die Krankheit ihr auch das Sehvermögen auf dem rechten Auge. Doch all das lässt sich ertragen. Das schlimmste ist für Lizzie nicht die Krankheit, sondern die Häme die ihr aus dem Internet entgegen schlägt. 
 

Der Weg zu den Menschen

Es begann 2006 als Lizzie im Internet ein Video entdeckt, das sie als hässlichste Frau der Welt beschreibt. Die damals 17-Jährige ist am Boden zerstört. Doch ein Ende ist nicht in Sicht - denn immer wieder tauchen Memes auf, die Lizzie zeigen und auf denen "witzige" Sprüche geschrieben stehen. Zehn Jahre nimmt die junge Frau die Mobbing-Attacken hin. Bis jetzt. Endlich fasst sich die 27-Jährige ein Herz und geht an die Öffentlichkeit. Doch Lizzie Velasquez hat noch größere Pläne: Sie wird Motivationsrednerin und hilft tausenden anderen Mobbing-Opfern. Sie fängt an die Menschen zu inspirieren! So sehr, dass sogar ein Film über sie gedreht wurde. Seit September diesen Jahres ist zudem ihr Buch "Ein mutiges Herz: Die Lizzie Velasquez Story" im Handel erhältlich.
 

Unendlicher Hass

Trotzdem gibt es noch immer Hater, die Memes von ihr erstellen oder schreckliche Kommentare unter Fotos von ihr schreiben. Kommentare wie: „Tötet es mit Feuer“, „Ih ich kann es nicht mal ansehen“ oder „Tu der ganzen Welt einen Gefallen und töte dich selbst“.  Aber Lizzie Velasquez wehrt sich und bekommt millionenfach Unterstützung aus dem Netz. 

Verletzende Worte

Am 12. Dezember postet die 27-Jährige ein Video mit dem Titel „Enough is Enough“ – also „Genug ist Genug“ – in dem sie über ein Meme redet, das sie auf Facebook gefunden hat. Erst dachte sie, sie sollte es gut sein lassen – das ist sie ja gewöhnt – aber nachdem sie immer mehr solcher beleidigenden Bilder von irgendwelchen Menschen gesehen hat, entschloss sie sich dagegen vorzugehen. In ihrem Video ruft sie dazu auf, das nächste Mal, wenn wir ein beleidigendes Meme sehen oder vielleicht sogar erstellen wollen, daran zu denken, dass hinter dem Bild eine Person steht. Eine Person mit Gefühlen, mit Eltern, Brüdern, Kindern, Schwestern. Ein Mensch aus Fleisch und Blut, der verletzlich ist.

Denn: „Es kommt immer an, es hört nicht auf anzukommen“, wie Hilde Domin die Wirkung eines einmal ausgesprochenen Wortes in Ihrem Gedicht „Unaufhaltsam“ beschreibt.