Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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So wird man unwissentlich zum Geldwäscher

Vorsicht: Personalisierte E-Mails locken Opfer mit guten Jobangeboten

Spam-Mails: Jeder kennt sie, keiner mag sie. Im Normalfall erkennt man die nervigen Nachrichten an dubiosen, in schlechtem Deutsch verfassten Angebote von vermeintlichen Freunden oder offiziellen Ämtern. Diese neue Masche hingegen wirkt echt und lockt damit in die kriminelle Falle.

Spam-Mails: Jeder kennt sie, keiner mag sie. Im Normalfall erkennt man die nervigen Nachrichten an dubiosen, in schlechtem Deutsch verfassten Angebote von vermeintlichen Freunden oder offiziellen Ämtern. Diese neue Masche hingegen wirkt echt und lockt damit in die kriminelle Falle. 

Undurchsichtiger Spam

Wo man gängige Spam-Nachrichten noch an ihren wirren Texten und den etlichen Rechtschreibfehler entlarfen konnte, kommen neue Betrüger-Mails in seriöseren Gewändern daher. Und genau das ist das gefährliche. An Eure persönlichen Daten kommen die Betrüger über das sogenannte Chaching, das sie auf Internetseiten betreiben, um sensible Inhalte unbemerkt abgreifen zu können. Nicht selten enthalten diese neuen, personalisierten Spam-Mails verlockende Jobangebote. So kann es sein, dass Euch eine Lehrstelle bei einer offiziellen Studie oder bei einem großen Konzern angeboten werden. 
 

Beispiel

Ein angeblicher Studienleiter lockt Menschen damit, Teilnehmer einer Bitcoin-Teststudie zu werden. Hierfür würde das wissenschaftliche Institut mehrere Tausend Euro auf das Konto der Testpersonen überweisen. Diese sollten das Geld dann in Bitcoins umtauschen und damit bei gelisteten Online-Händlern einkaufen. Bei täglich einer halben Stunde Arbeit, über den Zeitraum von einer Woche, verspricht das Institut 400 bis 500 Euro Lohn. Klingt nicht schlecht!

Aber was nutzt den Betrügern die Masche?
Das Kuriose: Die Online-Kriminellen überweisen tatsächlich Geld - und zwar viel Geld. Doch wozu überweisen die Betrüger den versprochenen Betrag, wenn es sich doch um eine Masche handelt? Ganz einfach: Nehmt Ihr an der angeblichen Studie teil, werdet Ihr unwissentlich zum Geldwäscher. Der Betrag der auf Eurem Konto landet wurde nicht legal erworben, sondern vermutlich durch Drogenhandel, Hehlerei oder andere kriminelle Vergehen, eingenommen. Durch den Transfer auf Euer Konto wollen die Betrüger diese Gelder rein waschen. 

Geld waschen ohne Verlust!
Die vermeintlich zu testenden Online-Händler werden von den Betrügern selbst betrieben. Dank der Masche kaufen die gutgläubigen Testpersonen bei den "Händlern" mit dem schmutzigen Geld ein. Diese verdienen dann wiederum „legales“ Geld durch Euch und Eure Einkäufe. Warum Ihr solche Mails unbedingt ungelesen löschen solltet? Weil Ihr Euch mit Eurer Hilfe strafbar macht und zum Mittäter werdet - auch, wenn Ihr absolut unwissend seid. 
 

Was tun, wenn’s passiert ist?

Solltet Ihr Opfer einer solchen Masche geworden sein, ist es empfehlenswert, alle Daten und den E-Mailverkehr zu sammeln - am besten macht Ihr Screenshots aller Aufforderungen und Unterhaltungen. Das gesammelte Material legt Ihr umgehend der Polizei vor. So schützt Ihr Euch davor, als Mittäter abgestempelt zu werden. Allerdings kommt es selten zu solchen Anzeigen, denn durch die Überweisung des versprochenen Betrags, bemerken die meisten Opfer den Betrug gar nicht - und so kann der Geldwäsche-Ring oftmals unbemerkt fortfahren. Also: Checkt Eure Mails mit Bedacht und glaubt niemandem, der Euch einfach so Geld schenken möchte. Denn: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!