Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Erstaunliche Bilder aus Alaska

Während eines Kampfes: Elche im See eingefroren

Paarungszeit: Männliche Elche bekämpfen sich gegenseitig mit ihren Geweihen, um die Konkurrenz auszustechen und das Weibchen für sich zu gewinnen. Dass bei solch einem Kampf auch mal beide Elche als trauriger Verlierer aus der Sache gehen, zeigen erschreckende Aufnahmen aus dem Bundesstaat Alaska.

Paarungszeit: Männliche Elche bekämpfen sich gegenseitig mit ihren Geweihen, um die Konkurrenz auszustechen und das Weibchen für sich zu gewinnen. Dass bei solch einem Kampf auch mal beide Elche als trauriger "Verlierer" aus der Sache gehen, zeigen erschreckende Aufnahmen aus dem Bundesstaat Alaska.

Eingefroren im ewigen Eis

Wenn die Seen und Flüsse in Alaska zugefroren sind, gibt es nichts schöneres als ein Spaziergang auf dem stabilen Eis des Gewässers umgeben von einer atemberaubenden Landschaft. Das dachte sich auch Brad Webster, dessen Kumpel bei ihm in Unalakleet, ein Ort in Alaska, zu Besuch war. Während ihrem Ausflug staunten die beiden nicht schlecht, als sie Hinter der Biege des "Bearing Sea", auf dem sie liefen, Geweihe fanden, die im Eis festgefroren waren. Als sie dem Wasserweg weiter folgten, konnten die beiden Amerikaner bei näherer Betrachtung feststellen, dass es sich bei den Geweihen um die zweier Hirsche handelt. Beide Tiere lagen auf der Seite, festgewachsen in einer 20 Zentimeter dicken Eisschicht. "Ich habe schon von anderen Tieren gehört, denen das passiert ist, aber ich habe noch nie so etwas gesehen", berichtete der Sozialwissenschaftler Brad Webster der "Washington Post“ am Mittwoch. Ein anderer Freund des 33-Jährigen, Jeff Erickson, war so begeistert von diesem nahezu spektakulären Naturereignis, dass er Bilder der eingefrorenen Elche auf Facebook postete und damit dieses Phänomen mit der ganzen Welt teilte. Doch hinter den krassen Bildern stellt sich auch eine berechtige Frage: Wie konnte es überhaupt dazu kommen?

Verhakte Geweihe

Kris Hundertmark, Professor der Biologie- und Tierweltabteilung der "Alaska Fairbanks“ Universität, erklärte, dass sich die beiden gefundenen Elche womöglich in einem Kampf befanden. Jedes Jahr im Herbst beginnt die Brunftzeit der Hirsche, in der sie sich fortpflanzen. Dabei passiert es des öfteren, dass zwei Bullen aneinander geraten und um ein Weibchen kämpfen. Dabei setzen die Hirsche vor allem ihre riesengroße Geweihe ein. Für viele dieser Tiere endet der Kampf oft sogar tödlich. Der amerikanische Professor erklärte der "Washington Post" in einer E-Mail, dass ausgewachsene Elche sehr stark sind, sich aber durch die teilweise sehr komplexe Form ihres Geweihes mit dem Geweih des Gegners verhaken und somit nicht mehr voneinander loskommen. Im schlimmsten Fall sterben dann beide Tiere an ihren zugefügten Verletzungen, oder verhungern. "Bisher habe ich nur Totenschädel von zwei verhakten Elchen in der Wildnis gesehen, aber nicht im Eis", sagte der Biologe. Man geht nun davon aus, dass sich die beiden Hirsche während ihrer Auseinandersetzung bereits auf dem eisigen Gewässer befanden. Die Oberfläche des Sees hielt das Gewicht der bis zu 700 Kilogramm schweren Tiere nicht aus und brach in sich zusammen. Die Elche ertranken, der See fror aufgrund der Wetterbedingungen wieder zu.

Was passiert nun mit den Elchen?

Brad Webster und seine Freunde befreiten letztes Wochenende innerhalb von mehreren Stunden mit Hilfe von Kettensägen und Eispickel die Köpfe der ausgewachsenen Hirsche, um daraus einzigartige Trophäen zu erschaffen. "Das Leben im Nordwesten von Alaska besteht aus harter Realität und brutalen Konsequenzen. Ich war einfach nur froh, dass ich ein Teil dieser Rettung sein konnte", erklärte Jeff Erickson abschließend.