Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Mutter Erde schlägt erneut zu

Tsunamiwarnung: Fukushimas Reaktoren heruntergefahren

Die Katastrophen-Region wurde evakuiert. Noch in Tokio schwankten die Häuser während des Bebens. Nach dem Unglück vom 11. März 2011 erinnert uns Mutter Natur nun erneut, dass wir gegen sie machtlos sind.

Erneut ereignete sich ein schweres Erdbeben in der Katastrophenregion vor der Küste Japans. Das Beben mit der Stärke 7,4 verursachte Flutwellen, die stellenweise über einen Meter hoch waren. Die Tsunamiwarnung die vor einigen Stunden noch galt, wurde inzwischen wieder aufgehoben. Warnungen, in denen man Drei-Meter-Wellen ankündigte, wurden zurückgezogen. Das Land stand für kurze Zeit still - inständig hoffend nicht erneut einen 11. März 2011 erleben zu müssen.
 

Gott sei Dank!

Verheerende Auswirkungen wird das heutige Beben vermutlich nicht haben. Die Kraftwerke wurden frühzeitig abgeschaltet und die Region sofort evakuiert. Das heutige Beben fand, laut US-Geologen, in 25 Kilometern Tiefe vor der Küste um Fukushima statt und war stark genug, um noch in Tokio wahrgenommen zu werden. Die Evakuierungsnachricht wurde über das Fernsehen ausgestrahlt. Das ganze Land und die halbe Welt verfolgten die Entwicklungen und atmeten gemeinsam auf, als nach dem, im Vergleich zu 2011 winzigen, Ein-Meter-Tsunami, endlich Entwarnung gegeben wurde. Einige Nachbeben später floss der Verkehr schon wieder, auch Fahrstühle in den Hochhäusern der Millionen-Metropole Tokio waren wieder im Einsatz. Das Kraftwerk Fukushima Daini, dessen Kühlung für ein Abklingbecken durch die Erschütterung ausgefallen war, laufe wieder reibungslos, berichtete der japanische Sender NHK.
 

11. März 2011

Alle ein bis 20 Jahre ereignet sich ein Erdbeben der Stärke neun oder höher. Am 11. März 2011, vor etwas mehr als fünf Jahren, erschütterte ein Beben der Stärke 9,3 die Japanische Ostküste. In diesem Bereich lagen vier Kernkraftwerke des Energieunternehmers Tepco, unter anderem auch das Unglückskraftwerk Fukushima I. Kurz nach dem Erdbeben scheint an diesem 11. März nichts gravierendes passiert zu sein. Ein Notkühlsystem wurde beschädigt, alle sechs Reaktorblöcke waren jedoch weiterhin intakt. Etwa 50 Minuten später überschwemmten bis zu 15 Meter hohe Tsunamiwellen die Reaktoranlage und legten die für das Kühlsystem relevanten Meerwasserpumpen lahm. Durch die fehlenden Kühlsysteme kam es in den Reaktorblöcken eins bis drei zu Überhitzungen und schließlich zur Kernschmelze. Der Supergau setzte etwa doppelt so viel Strahlenmaterial frei wie Tschernobyl. Forscher der Universität Stanford zufolge, starben und sterben bis heute circa 730-1260 Menschen an indirekten Folgen. Das Risiko für Schilddrüsenkrebs in dieser Region ist um das 70-fache gestiegen.

Trotzdem!
Dieses wiederholte, starke Beben in dieser Regon, sollte die Diskussion über gefährliche Reaktor-Standorte wieder aufleben lassen und vielleicht zu weiteren Lösungen und Kompromissen führen.