Alle ein bis 20 Jahre ereignet sich ein Erdbeben der Stärke neun oder höher. Am 11. März 2011, vor etwas mehr als fünf Jahren, erschütterte ein Beben der Stärke 9,3 die Japanische Ostküste. In diesem Bereich lagen vier Kernkraftwerke des Energieunternehmers Tepco, unter anderem auch das Unglückskraftwerk Fukushima I. Kurz nach dem Erdbeben scheint an diesem 11. März nichts gravierendes passiert zu sein. Ein Notkühlsystem wurde beschädigt, alle sechs Reaktorblöcke waren jedoch weiterhin intakt. Etwa 50 Minuten später überschwemmten bis zu 15 Meter hohe Tsunamiwellen die Reaktoranlage und legten die für das Kühlsystem relevanten Meerwasserpumpen lahm. Durch die fehlenden Kühlsysteme kam es in den Reaktorblöcken eins bis drei zu Überhitzungen und schließlich zur Kernschmelze. Der Supergau setzte etwa doppelt so viel Strahlenmaterial frei wie Tschernobyl. Forscher der Universität Stanford zufolge, starben und sterben bis heute circa 730-1260 Menschen an indirekten Folgen. Das Risiko für Schilddrüsenkrebs in dieser Region ist um das 70-fache gestiegen.
Trotzdem!
Dieses wiederholte, starke Beben in dieser Regon, sollte die Diskussion über gefährliche Reaktor-Standorte wieder aufleben lassen und vielleicht zu weiteren Lösungen und Kompromissen führen.