Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Glanzleistung

Darum sollten Japaner im deutschen Straßenbau arbeiten

Vor wenigenTagen wurde in der japanischen Stadt Fukuoka ein ganzer Straßenzug vom Erdboden verschluckt. Eine Woche später ist davon nichts mehr zu sehen. Die unglaublichen Vorher-Nachher-Bilder.

Deutschland ist geradezu übersäht von Baustellen, die nicht selten für lange Staus auf den Autobahnen und in Städten sorgen. Wird dann endlich einmal die Baustelle vor Eurer Wohnung aufgelöst, bildet sich schon am anderen Ende der Straße eine neue - und das Dilemma beginnt von vorne. Japan hingegen geht mit einem guten Beispiel in Sachen Effizienz voran. Ein Beispiel: Die Züge der Insel im Pazifikmeer haben eine Durschnittsverspätung von mickrigen 36 Sekunden! Und auch was das Arbeiten an Baustellen angeht, kann mit den Japanern wohl so schnell keiner mithalten.

15 Meter tiefer Schlund
Denn: In der Innenstadt von Fukuoka, im Süden Japans, brach vergangenen Dienstag eine fünfspuriger Straßenzug in sich zusammen und hinterließ einen 30 Meter langen, 27 Meter breiten und 15 Meter tiefen Schlund. Zwar waren die Strom-, Wasser und Gasversorgung für mehrere Stunden in Teilen der Stadt abgeschnitten, verletzt wurde aber glücklicherweise niemand. Die Bilder des monströsen Erdlochs gingen um die Welt und alle stellten sich die Frage: Wie viele Monate wird es wohl dauern, bis dieser kleine Fauxpas ausgebssert ist?!
 

Arbeiten in Hochtouren

Die Antwort: Sieben Tage! Kurz nachdem sich die Schreckensnachrichten über den Krater verbreiteten, rückten schon die ersten Baufirmen mit Baggern und Kränen an der Unglücksstelle an und sperrten den Straßenzug sofort ab. Mit 7.000 Kubikmetern Beton und Zement befüllte LKWs rückten an und kämpften für die Schließung des Lochs, das durch U-Bahn-Arbeiten verursacht wurde. Dank der fleißigen Helferchen konnte die riesige Baustelle tatsächlich in nur sieben Tagen geschlossen werden. Nichts in Fukuoka erinnert noch an den Einsturz.
 

Entschuldigung an die Bürger

"Uns tut es sehr leid, dass wir Ihnen ein so großes Problem bereitet haben", entschuldigte sich der Bürgermeister von Fukuoka, Soichiro Takashima, der "Japan Times". Außerdem bedankte sich das Stadtoberhaupt bei allen Bauarbeitern, die diese schnelle Reparatur "sofort und mit höchster Sicherheit" überhaupt möglich gemacht haben. Wo andere Länder innerhalb einer Woche nicht mal Schlaglöcher ausbessern können, lassen die Japaner mal eben einen riesigen Krater verschwinden. Vor dieser Leistung kann man nicht nur den Hut ziehen, sondern sich auch eine Scheibe abschneiden. Demnächst finden deutsche Straßenbau-Schulungen hoffentlich in Fukuoka statt.