USA: Porno-Darsteller drehen ungeschützt
Um die Gesundheit der Porno-Darsteller in Kalifornien zu schützen, sprachen sich Befürworter immer wieder für eine Kondompflicht aus. Die Filmindustrie wehrte sich – und trägt jetzt einen "Sieg" davon.
Um die Gesundheit der Porno-Darsteller in Kalifornien zu schützen, sprachen sich Befürworter immer wieder für eine Kondompflicht aus. Die Filmindustrie wehrte sich – und trägt jetzt einen "Sieg" davon.
Vergangenen Dienstag beschäftigte sich die kalifornische Bevölkerung vor allem mit der Wahl des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Neben Hillary Clinton und Donald Trump stand an der Westküste jedoch auch die Kondompflicht für Pornodarsteller zur Wahl. Ein Referendum ließ die Bürger entscheiden, ob es den Schauspielern vorgeschrieben sein sollte, bei Dreharbeiten keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben. Gestern wurden die Stimmen ausgezählt – mit einem Erfolg für die Produzenten.
Wichtiger Schutz
Kondome schützen. Mit deren Anwendung verhindert Ihr die Übertragung von HIV und die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen wie Syphilis, Tripper oder Hepatitis B und C wird effektiv unterbunden. Gerade für Pornodarsteller ist ein ausreichender Schutz essenziell – allerdings nicht gesetzlich vorgeschrieben. Ein Referendum in Kalifornien sollte diese Tatsache vergangenen Dienstag ändern, scheiterte jedoch. Die Pornoproduzenten sind darüber erfreut.
Seit Jahren wird der Großteil aller Pornofilme ohne Kondom gedreht. Die Begründung: alles zum Wohle der Kunden. Ungeschützte Sexszenen verkaufen sich besser und werden deshalb auch häufiger produziert. Vor dem Referendum drohten viele Filmstudios, sie würden ihre Produktion in einen Nachbarstaat verlegen, sollte dieses erfolgreich sein. Bisher überwachen Produzenten ihre Schauspieler mit eigenen HIV-Tests, Pflicht ist dies jedoch nicht. Das Referendum wurde von der Behörde für Sicherheit am Arbeitsplatz erstellt, scheiterte nun jedoch. Grund dafür könnte die geringe Wahlbeteiligung sein – denn am Dienstag hatten die meisten Amerikaner nur die Präsidentschaftswahlen im Kopf.
Was für die Produzenten ein Erfolg ist, könnte für Darsteller ein harter Rückschlag sein. Denn nur wer sich bereit erklärt ungeschützten Sex zu haben, kann in der harten Branche bestehen. Immer wieder stecken sich Schauspieler deshalb mit gefährlichen Infektionen an und leiden unter einer extremen körperlichen und psychischen Belastung. Ob die Diskussion um die Kondompflicht mit dem Referendum beendet ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Sicher ist jedoch, dass sich Gesundheitsorganisationen zukünftig weiter für den Schutz der Darsteller einsetzen werden. Und so könnte es vielleicht doch irgendwann einmal heißen: Macht’s mit!