Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Die Anfeindungen bezogen sich auf das Lächeln des Mädchens

Unfassbar traurig: 11-jährige Krebs-Geheilte begeht nach Mobbing Selbstmord

Aufgrund mehrerer Operationen in Bethany Thompsons Kindheit, welche dem jungen Mädchen das Leben retteten, hatte die Amerikanerin mit Problemen im Gesicht zu kämpfen. Ihre Klassenkameraden mobbten die 11-Jährige deshalb – und lösten damit eine Tragödie aus.

Aufgrund mehrerer Operationen in Bethany Thompsons Kindheit, welche dem jungen Mädchen das Leben retteten, hatte die Amerikanerin mit Problemen im Gesicht zu kämpfen. Ihre Klassenkameraden mobbten die 11-Jährige deshalb – und lösten damit eine Tragödie aus.

Bei Bethany Thompson wurde bereits im Alter von nur drei Jahren ein gefährlicher Hirntumor diagnostiziert. Nach Operationen und einer Strahlentherapie gewann das Mädchen damals den Kampf gegen den Krebs – doch wurde trotzdem nur elf Jahre alt.
 
Unbedeutender Makel
Die damalige Operation sorgte zwar für die Heilung des Mädchens, hinterließ allerdings auch Spuren. Bei dem komplizierten Eingriff wurden Nerven in Bethanys Gesicht verletzt und waren seitdem für das etwas schiefe Lächeln der 11-Jährigen verantwortlich. Eigentlich ist dieses kleine Makel keiner Rede wert, die Amerikanerin aus Illinois jedoch reagierte sehr empfindlich darauf und fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Einige ihrer Klassenkameraden nutzten diese Tatsache schamlos aus – und mobbten das verzweifelte Mädchen immer wieder. In der Woche ihres Todes beschwerte sich die Mutter, Wendy Feucht, bei der Schulleitung – die Hilfe kam jedoch zu spät.

Tragischer Selbstmord

Bethany Thompson konnte die heftigen verbalen Attacken ihrer Mitschüler nicht länger ertragen und erzählte ihrer besten Freundin während der Busfahrt nach Hause, sie hätte keine Kraft mehr weiterzuleben. Die Freundin informierte zwar unverzüglich ihre Eltern, für Bethany war es allerdings zu spät. Kurz nachdem sie Zuhause angekommen war, suchte sie nach der Waffe ihres Vaters, wurde fündig und nahm sich in dem Hinterhof ihres Hauses das Leben. Die Mutter der 11-Jährigen steht unter Schock und hofft, der Selbstmord öffnet Menschen die Augen. Sie sagte: "Alles passiert aus einem bestimmten Grund. Ist es traurig? Natürlich ist es das. Aber wenn ihr Tot dabei hilf Mobbing zu stoppen, dann ist es vielleicht genau das, was den Menschen die Augen öffnet.“ Die Mutter behält ihre Tochter als Mädchen in Erinnerung, welches stets freundlich war, Superhelden und Tiere liebte und eines Tages einmal Tierarzt oder Paläontologin werden wollte. "Ich weiß, sie ist im Himmel. Sie ist jetzt glücklich und wird nicht mehr verletzt. Ich weiß, dass ich sie eines Tages wieder sehen werde. Dieses Wissen gibt mir Kraft.“ Kraft, welche die Mutter nach dieser Tragödie auf jeden Fall brauchen wird – und die kleine Bethany leider nicht hatte.

Ungeklärte Fragen

Das unfassbar traurige Geschehnis beweist einmal mehr, dass Mobbing Menschen in tiefe Verzweiflung stürzen kann. Die noch so jungen Klassenkameraden des Mädchens sind durch ihren Hass verantwortlich für die schreckliche Tat. Fraglich ist natürlich, wie es soweit kommen konnte. Wieso griffen die Lehrer nicht früher ein? Wieso verhinderten die Eltern der Mobber nicht den Hass ihrer Kinder? Und wieso brachte sich das Mädchen, welches durch ihre Krankheitsgeschichte schon so viel geschafft hatte, letztendlich um? Pädagogen und Erziehungsberechtigte sollten sich die Schuld für Bethanys Tod geben und hoffentlich gemerkt haben, dass etwas geändert werden muss. Des Weiteren steht wieder einmal der unkomplizierte Umgang mit Waffen in den USA in der Kritik. Ein elfjähriges Mädchen sollte keinen Zugang zu den Waffen der Eltern haben. Der Familie kann man für die nächste Zeit nur viel Kraft wünschen – und hoffen, dass Bethany mit ihrem Selbstmord zumindest ein, wenn auch tragisches, Zeichen gesetzt hat.