Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Dieser Fall ist eine medizinische Sensation

Unglaublich: Baby in den USA zweimal geboren!

Im amerikanischen Houston kam ein Baby zur Welt, das zwölf Wochen zuvor schon einmal aus der Gebärmutter geholt wurde. Grund dafür war ein gefährlicher Tumor am Steißbein – die Ärzte retteten der kleinen Lynlee mit dem Eingriff das Leben.

Es ist eine medizinische Sensation: Das im US-Bundesstaat Texas geborene Mädchen Lynlee Hope erblickte zwölf Wochen zuvor schon einmal das Licht der Welt. In einer Spezialklinik wurde dem Fötus bereits vor der eigentlichen Geburt ein lebensbedrohliches Steißbeinteratom entfernt.
 
Doppelter Schicksalsschlag
Margaret und Jeff Boemer erwarteten eigentlich Zwillinge. Die Eltern, welche bereits zwei Kinder hatten, verloren eines der Babys allerdings schon im ersten Drittel der Schwangerschaft. Trotz des schweren Schicksalsschlags waren die beiden voller Zuversicht und freuten sich auf ihr drittes Kind. In der 16. Schwangerschaftswoche kam dann jedoch die Schocknachricht: Bei dem Fötus wurde ein lebensbedrohlicher Tumor entdeckt.

Spezialklinik übernimmt

Der werdenden Mutter wurde geraten, die Schwangerschaft zu beenden. Zu groß seien die Risiken für ihre eigene Gesundheit. Die Eltern wendeten sich daraufhin an eine Spezialklinik in Houston. Weil die Geschwulst so viel Blut absaugte, dass das Ungeborene Kind keine Überlebenschancen hatte, schlug diese vor, eine Operation am Fötus vorzunehmen. Da die Chancen auf einen erfolgreichen Eingriff immerhin bei 50 Prozent lagen, entschied sich die kleine Familie für den Eingriff. In der 23. Schwangerschaftswoche versagte das Herz von Lynnlee – und die Operation war unumgänglich.

Aufwendige Operation
Um den Fötus nicht zu verletzten wurde der Bauch der werdenden Mutter mit einem großen Schnitt geöffnet und der gesamte Uterus herausgezogen. Um den riesigen Tumor zu entfernen schnitten die Ärzte anschließend die Gebärmutter auf. Lynnlee wurde aus dem Mutterleib entfernt und laut Definition so das erste Mal geboren. Nachdem das Geschwür erfolgreich entfernt wurde und der Zustand der Kleinen wieder stabil war, nähten sie die durchführenden Ärzte wieder ins Mutterleib. Die Mediziner unter Chefarzt Darell Cass befanden diesen Schritt als zwingend notwendig, da das 23 Wochen alte Geschöpf ohne die Mutter Margaret noch nicht überlebensfähig war. Den Rest der Schwangerschaft musste die Mutter liegend verbringen, um den Herzschlag ihrer Tochter stabil zu halten.

Gesundes Baby

Zwölf Wochen später wurde die kleine Lynlee dann gesund per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. In einer weiteren Operation, acht Tage nach der "zweiten Geburt“, wurde der kleine Rest des Tumors entfernt. Als die Eltern ihr Baby dann endlich in den Armen halten konnten, war all die Angst und der Schmerz der letzten Monate vergessen. Für den durchführenden Arzt Darell Cass war es der zweite Eingriff dieser Art. Bereits im Mai hatte er einen ähnlichen Fall operiert, bei welchem er den offenen Rücken eines ungeborenen Kindes heilen konnte. Die Eltern sind dem Ärzteteam unendlich dankbar – und hoffen, dass ihre Lynlee nun ohne weitere Komplikationen aufwachsen kann.