Arbeiten in Japan: Sie schuften sich bis zum Tod
In Japan sterben jährlich mindestens 150 Menschen direkt am Arbeitsplatz, weil sie zu viele Überstunden machen. Doch was steckt wirklich dahinter?
In Japan sterben jährlich mindestens 150 Menschen direkt am Arbeitsplatz, weil sie zu viele Überstunden machen. Doch was steckt wirklich dahinter?
In Japan ist es schon lange keine Seltenheit mehr, wenn besonders die männliche Bevölkerung an einem Herzinfarkt, Gehirnblutungen oder am Schlaganfall verstirbt. Meist sollen diese Erkrankungen von einer jahrelangen Überarbeitung stammen.
Laut dem „Telegraph“ sollen genau zwölf Prozent der Angestellten rund 100 Stunden im Monat mehr arbeiten, als eigentlich erlaubt ist. Bei einer normalen Fünftagewoche im Werk bleiben diese Herren gute fünf Stunden länger am Tag!
23 Prozent sollen rund 80 Stunden im Monat mehr schuften. Auch hier bleiben die Arbeiter rund vier Stunden länger jeden einzelnen Tag.
Bezahlt werden diese Überstunden im Übrigen nicht ….
Wie die japanische Polizei ebenfalls bekanntgegeben hatte, nahmen sich in den letzten zwölf Monaten rund 165 Personen "offiziell" das Leben. Weitere 2,159 Arbeiter brachten sich um, da ihnen die Arbeit über den Kopf gewachsen war und sie depressiv waren. So wird dies unter der Kategorie „Karoshi“ abgestempelt, was auf Japanisch folgendes bedeutet: Der Tod der Überarbeiteten.
Zum Vergleich nahmen sich zwischen den Jahren 2004 und 2008 durchschnittlich 1,576 Personen den letzten Atemzug, da sie den Pflichten als Alleinverdiener nicht mehr nachkommen konnten.
Dank der gegenwärtigen Rezession wird „Karoshi“ wieder aufarbeitet. Die massiven Überstunden werden immer wieder mit der japanischen Kultur erklärt. So heißt es, dass man mehr für das Wohle der Gemeinschaft leistet, hier die Firma, und dadurch die individuellen Bedürfnissen vernachlässigen würde.
Ob sich in den nächsten Jahren daran etwas ändern wird, ist fraglich …