Pokémon Go wird an englischer Uni zu Lehrinhalt

Studenten und vor allem Pokémon-Fans an der Salford Universität in Manchester können sich freuen: Die Leitung der Bildungseinrichtung hat jetzt entschieden, dass das interaktive Handy-Game Pokémon Go Teil des Studiums sein wird. Durch das Spielen des virtuellen und vor allem gehypten Spiels soll der Studiengang Wirtschaftsinformatik "zugänglicher" gestaltet werden. Das Game soll dabei helfen, den Studenten das Bestehen ihrer Kurse zu erleichtern und die Leistungen des Einzelnen anzuheben.
 

Dr. David Kreps, Dozent an der Salford Universität, erklärt, dass die App verschiedene Informationssysteme wie GPS, Kamera und Internet miteinander vereint. Aus diesen Gründen wurde das Spiel nun Inhalt des Lehrprogramms. Denn es erleichtert vor allem Erstsemestern den Zugang zu ihrem Studienfach und hilft den Neu-Studenten so, die Lehrinhalte rund um die Informatik zu begreifen. Das bekannte Spiel soll zudem, so Dr. Kreps, peu à peu seinen Schwierigkeitsgrad anziehen und den Studenten somit das Spiel und das Verständnis für ihr Studium erschweren. Ziel ist es, dass die jungen Wirtschaftsinformatiker mit Hilfe der App das große Ganze ihres Studiengangs verstehen und offene Technik-Fragen mit Pokémon Go behoben werden.

Kritik an Lehrmittel
Doch nicht alle sind begeistert von der Idee, mit Hilfe einer viralen App zu lehren. Kritiker vertreten die Meinung, dass diese Art der Lehrmethode zur Verdummung führen würde. Chris McGovern, Leiter der Kampagne für echte Bildung, nennt den Lehrinhalt der Salford Universität "absurd" und dass dieser dazu führen würde, dass sich andere Studenten ermutigt fühlten, sich für einen solchen Studiengang zu bewerben, der wenige Jobs auf dem freien Markt anbietet - und das nur, weil sie Pokémon Go spielen wollen würden, anstatt in der Bibliothek Bücher zu wälzen. Kurz gesagt: McGroven befürchtet einen Run auf diese Art von Studiengängen und eine daraus resultierende hohe Arbeitslosenquote der Absolventen.
 

Dass Pokémon Go tatsächlich erfolgreich zum Lehrstoff eines Studiengangs hinzugefügt werden kann, bewies bereits die Universität von Idaho. Im Studiengang "Popkultur Spiele" ist das Spielen von Pokémon Go bereits fester Bestandteil und zudem Voraussetzung, um Prüfungen bestehen zu können. Dozent Steven Bird äußert sich positiv zu dem neuen Lehrinhalt: "Die App ist mehr als nur die Jagd nach imaginären Monstern. Die Studenten können mit ihr die Welt erkunden, die Sonne sehen und aktiv sein. Ob in einem kleinen Team oder einer großen Gruppen: die Teambildung wird gestärkt. Somit wird den Studenten nicht nur physische Aktivität geboten, sondern auch ihr Teamgeist und ihre Führungsqualitäten herausgekitzelt."