Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Dieser Junge ist erst zwölf – und doch schon so mutig

Zwölfjähriger stellt sich gegen tausende homophobe Demonstranten

Mexiko ist auf einem guten Weg die gleichgeschlechtliche Ehe zu legalisieren. Weil homophobe Gegner dies nicht wahrhaben wollten, zogen sie demonstrierend durch die Straße - doch mit diesem Gegner, der sich ihnen in den Weg stellte, rechneten sie nicht.

Die Konservativen in Mexiko protestieren schon seit Wochen gegen die sich ankündigende Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Eheschließung. Letztes Wochenende versammelten sich mehr als 300.000 Menschen in Mexiko-City, Veracruz und Puebla für Protestmärsche, Gegenwehr gab es kaum. Lediglich ein kleiner Junge zeigt, was Großes in ihm steckt.

Erinnerung an den "Tank-Man“
Der Journalist Manuel Rodriguez nahm das Foto des 12-Jährigen auf, das sich in Windeseile verbreitete und wie kaum ein anderes für Frieden, Liebe und Großherzigkeit steht. Es erinnert stark an eine weltberühmte Szene aus dem Jahr 1989. Damals stellte sich der sogenannten "Tank-Man“, während des Massakers am Platz des himmlischen Friedens, dem Tian’anmen-Platz in Peking, vor eine Armee rollender Panzer. Wie sein chinesisches Vorbild wich auch der junge Mexikaner seinem viel mächtiger wirkendem Gegner nicht aus - und setzte 27 Jahre nach der denkwürdigen Fotografie des "Tank Man" erneut ein Zeichen.

Starke Geste

Der mutige Zwölfjährige, dessen Identität in der breiten Öffentlichkeit genauso unbekannt ist, wie die des "Tank Mans", stellte sich vor tausende wütende Demonstranten und Schwulen-Hasser. Der Grund für seine starke Geste: Der Onkel des Jungen ist selbst homosexuell - aus diesem Grund fordert er, dass das mexikanische Volk aufhört schwule Menschen zu hassen und sie stattdessen in die Gesellschaft integrieren. Obwohl der Junge die Demonstration nicht stoppen konnte, setzte er mit seinem Versuch, diese Demonstranten zur Vernunft zu bringen, ein starkes Zeichen - für das er nun internationale Anerkennung erfährt. Das ikonische Foto zeigt nicht nur ein mutiges Kind, das für Gleichheit einsteht, sondern auch, dass nicht alle Mexikaner gegen die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe sind. In neun von 31 mexikanischen Staaten ist die Heirat für homosexuelle Paare bereits ermöglicht worden. Präsident Peña Nieto dürfte sich, auch dank der Unterstützung des kleinen Helden, in seiner Sache bestätigt fühlen – und die Homo-Ehe als erstes lateinamerikanisches Land wohl bald komplett umsetzen.