Wie die Gier den Fußball zerstört ...
Schöne Pässe, tolle Tore und viele Emotionen – so sollte Fußball eigentlich sein. Was sich derzeit allerdings in den Führungsebenen des Sports abspielt hat mit dem fairen Grundgedanke absolut nichts zu tun!
Schöne Pässe, tolle Tore und viele Emotionen – so sollte Fußball eigentlich sein. Was sich derzeit allerdings in den Führungsebenen des Sports abspielt hat mit dem fairen Grundgedanke absolut nichts zu tun!
Der WM-Skandal um Franz Beckenbauer nimmt ein immer größeres Ausmaß an. Der ehemalige Nationalspieler und heutige Funktionär verkörpert damit die dunkle Seite des millionenschweren Fußballgeschäfts – und zerstört sich so sein eigentlich perfektes "Kaiser-Image“.
Falsches Spiel
Vergangene Woche wurde enthüllt, dass Franz Beckenbauer für seine Arbeit als Chef des Organisationskomitees der Fußballweltmeisterschaft 2006 5,5 Millionen Euro erhalten hatte. Zuvor wurde stets publik gemacht, es würde sich um ein Ehrenamt handeln. Der ehemalige Profifußballer hatte damit in der deutschen Fußballszene einen sehr guten Ruf erlangt. Die enttäuschende Enthüllung allerdings schockte viele Fans der Ikone – und damit nicht genug: Das erhaltene Geld wollte der "Kaiser“ ganz unauffällig am Finanzamt vorbei schmuggeln. Erst bei einer Betriebsprüfung im Jahr 2010 fiel den Frankfurter Behörden die nicht-versteuerte Summe auf. Um das Geschehene nicht publik werden zu lassen, zahlte der Deutsche Fußball-Bund damals die anfallende Summe. Es wurde also eingies dafür getan Franz Beckenbauers Ruf und auch den des DFB aufrecht zu erhalten. Dieser war erst Anfang des Jahres durch die Bestechungsvorwürfe bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 ins Wanken geraten. Eine rätselhafte Überweisung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an einen der korruptesten Fifa-Funktionäre rückte die Beteiligten jedoch in schlechtes Licht.
Das Management der deutschen und auch internationalen Fußball-Führungsetagen hat also schon seit einiger Zeit ordentlich Dreck am Stecken. So sorgten in den vergangenen Jahren, teilweise unbegründete, WM-Vergaben nach Russland und später auch nach Katar für Negativschlagzeilen. Der Sport spielt offensichtlich schon längst keine primäre Rolle mehr. Geld hingegen scheint oftmals das ausschlaggebendere Argument zu sein. Auch Beckenbauer reichte sein sportlicher Erfolg augenscheinlich nicht, er wollte mehr. Mehr Macht, mehr Einfluss, mehr Ruhm, mehr Geld. Dass ihm dies nun zum Verhängnis werden könnte ist eigentlich nur die logische Konsequenz und nur Fair gegenüber allen Fans, die imense Summen in überteuerte Tickets, Fanartikel & Co. investieren.
Auch das Netz reagierte auf die erneuten Vorwürfe gegen Franz Beckenbauer. Viele sind sich einig über das Fehlverhalten und spotten über den "Kaiser“. Für einige jedoch ist der Weltmeister von 1974 immer noch eine Legende. Eine Legende, der man diesen "Ausrutscher" womöglich auch ganz schnell wieder verzeiht.