Zwölfjähriger besucht seine Großeltern – mit dem Auto!
Er wollte seine Großeltern unbedingt sehen. Dafür nahm der kleine Abenteurer eine gefährliche Reise auf sich – und fuhr von Sachsen nach Bayern.
Er wollte seine Großeltern unbedingt sehen. Dafür nahm der kleine Abenteurer eine gefährliche Reise auf sich – und fuhr von Sachsen nach Bayern.
Als der Zwölfjährige Sehnsucht nach seinen Großeltern hatte, kam ihm eine verrückte Idee. Er schnappte sich seinen 13-jährigen Kumpel und das Auto seiner Eltern - und startete eine riskante Spritztour nach Bamberg.
Unglaubliche Strecke
Gegen 20 Uhr machten sich die beiden Sprösslinge in Limbach-Oberfrohna auf den Weg ins 215 Kilometer entfernte Bamberg. Da die Familie des Jungen diese Strecke regelmäßig fuhr, kannte der 12-Jährige den Weg zu seinen Großeltern in- und auswendig. So kam es, dass die Heranwachsenden mit dem Auto auf die A72 auffuhren - und das, obwohl keiner von beiden jemals zuvor Auto gefahren war und die Wetterverhältnisse aufgrund der Dämmerung anspruchsvoll waren. Das erstaunliche an der Geschichte ist nicht nur die Idee, die den Jungen antrieb, sondern auch, dass beiden Schülern nichts passiert ist. Der 12-Jährige und sein 13-Jähriger Freund, die kaum über's Lenkrad der Familienkutsche gucken konnten, haben ihren waghalsigen Trip glücklicherweise unverletzt überstanden. Die Eltern des Autodiebs meldeten ihren Sohn bereits kurz nach dessen Verschwinden als vermisst. Die örtliche Polizei fahndete sofort in naher Umgebung nach den zwei Minderjährigen.
Credit: Google Maps
Gefährliche Reise
Erfolgreich war die Suche natürlich nicht. Als die Jungs wenige Stunden später die 215 Kilometer lange Strecke überwunden hatten und bei den Großeltern des Fahrers angekommen waren, kontaktierten diese sofort die besorgten Eltern. Die Erleichterung war groß, die Verwunderung über die irre Fahrt und die Freude über die Unversehrtheit der Kinder umso größer. Wie der Junge die lange Strecke unfallfrei meistern konnte, ist bisher noch nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass die Reise lustiger klingt als sie eigentlich ist - schließlich stellten die Kinder nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für alle anderen Teilnehmer des Straßenverkehrs eine erhebliche Gefahr dar. Obwohl bei der Fahrt etliche Gesetze gebrochen wurden wird die Spitztour wohl ohne rechtliche Konsequenzen bleiben. Strafmündig ist schließlich noch keiner der beiden - Hausarrest wird den beiden Kindern dennoch drohen.