Wieso Lebkuchen und Co. schon jetzt in Supermärkten erhältlich sind

Ist denn schon wieder Weihnachten? Diese Frage stellen sich in diesen Tagen viele Kunden. Der Grund? Bereits Ende August lachen Weihnachtsartikel aus den Regalen der Supermärkte alle an, die eigentlich auf der Erfrischung für den Badesee sind. Während die Hitzewelle anhält, werden Konsumenten bereits mit Weihnachten konfrontiert. Doch, warum ist das so?

Angebot und Nachfrage
Zimtsterne, Lebkuchen, Schoko-Nikoläuse und Dominosteine: Das Angebot rund um die weihnachtlichen Sünden ist riesig und macht vielen Lust auf die besinnlichste Zeit des Jahres. Die wenigsten sind jedoch schon jetzt, mitten im Spätsommer, in Weihnachtsstimmung. Trotzdem lohnt sich das Geschäft für viele Discounter und Supermärkte. Zwar ist das Interesse seitens des Kunden im Sommer noch sehr mäßig, Produkte werden trotzdem vereinzelt gekauft. Wird es draußen kälter greifen viele Kunden unbewusst zu weihnachtlichen Leckereien und die Regale leeren sich merklich – und das auch schon in weihnachtsunüblichen Monaten wie im September. Für kleinere Geschäfte, die sogenannten "Tante Emma"-Läden lohnt sich der verfrühte Verkaufsstart von Spekulatius und Co. allerdings nicht. Mittelständische Einzelhändler, Bäckereien und Konditoreien steigen deshalb meist erst ab Mitte November in das Weihnachtsgeschäft ein.
 

Hinzu kommt, dass der frühe Verkaufsstart aus psychologischer Sicht eine sanfte Manipulation der Supermarkt-Kunden ist. Umso früher Lebkuchen und Zimtsterne in großen Discountern angeboten werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kunden diese Waren einprägen. Steigt Ende des Jahres dann die Lust auf weihnachtliches Gebäck, werden unterbewusst genau die Supermarktketten ins Gedächtnis gerufen, die diese als erstes angeboten hatten. Wichtig ist vielen Filialleitern deshalb, dass sie zeitgleich mit oder noch vor der Konkurrenz in das Geschäft einsteigen, um den Vorteil dieses psychologischen Effekts optimal ausnutzen zu können. Um möglichst viele Kunden schon verfrüht für sich gewinnen zu können, sind Weihnachtsartikel im Spätsommer außerdem häufig noch billiger als zur Adventszeit.