Restaurants verhängen Geldstrafen für volle Teller
Vereinzelt gibt es sie schon: Eine Extra-Gebühr für Gäste, die ihre Teller nicht leergegessen haben. Was komisch klingt, hat einen guten Sinn!
Vereinzelt gibt es sie schon: Eine Extra-Gebühr für Gäste, die ihre Teller nicht leergegessen haben. Was komisch klingt, hat einen guten Sinn!
Wer im Stuttgarter Asia-Restaurant "Yuoki" das "All You Can Eat"-Angebot in Anspruch nimmt, sollte seinen Teller nicht überladen. Denn neben dem Stuttgarter Gastronom haben auch weitere Restaurant-Besitzer deutschlandweit der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt. "Yuoki"-Besitzer Guoyu Luan erhebt - wie seine Kollegen auch - eine kleine Strafgebühr Besucher seines Restaurants, die Essensreste auf ihren Tellern zurücklassen. Ein Aufruf zur Achtsamkeit mit Lebensmitteln und zum bewussten Genuss gibt es quasi kostenlos für alle Gäste obendrauf. Seit der Lokaleröffnung im 2014 verfolgt Herr Luan diese Firmenpolitik. Kanpp 1.000 Euro Mehreinnahmen machte der Asiate durch die "Essenssteuer" seither. Doch dieser Verdienst wandert nicht in seine eigene Tasche. Im Gegenteil: Alle Einnahmen werden an soziale Einrichtungen wie die Tafel und die SOS-Kinderdörfer gespendet. Die minimale Strafgebühr greift allerdings nur bei Gästen, deren Augen am Buffet gößer als ihre Mägen sind. Gerichte von der Speisekarte sind von dieser "Steuer" ausgeschlossen. Übrigens: Das "Yuoki" bietet all seinen Besuchern natürlich auch das "Take-Away" an. Wer sein Essen nicht schafft, darf es gerne mit nach Hause nehmen. Nur im Müll landen sollen die Köstlichkeiten eben einfach nicht. Als Betreiber hält Luan übrigens das Hausrecht inne und ist somit berechtigt, den geringen Aufschlag zu erheben.
Gegen Verschwendung
Dass sein Anti-Verschwendungs-Konzept aufgeht, zeigen Gastronome, die Luans Idee übernehmen. Das "Okinii" in Düsseldorf verlangt so zum Beispiel pro Salat und Sushi, das nicht aufgegessen wurde, einen Euro. Wird ein warmes Gericht nicht verköstigt, sogar zwei Euro. Im Mendener "Himalaya" wird hingegen pro Gramm gerechnet. Wer mehr als 100 Gramm übrig lässt, muss mit zwei Euro Gebühr rechnen. Neben Verständnis und Lob ernten die Betreiber jedoch auch Kritik. Der Verbraucherschutz etwas stellt die Fragen: "Was, wenn das Gericht nicht geschmeckt hat oder die Zutaten qualitativ mangelhaft waren, muss die Gebühr dann auch bezahlt werden?" - eine Antwort auf diese Problematik gibt es noch nicht. Doch, die Strafgebühr fällt in den meisten Fällen für "All You Can Eat"-Buffets an und Gäste haben immer die Option, das nicht-gegessene mit nach Hause zu nehmen. Auch wenn diese Art der Mehr-Bezahlung augenscheinlich einen bitteren Beigeschmack hat, so macht sie Sinn und sensibilisiert Menschen im Umgang mit Lebensmitteln und verschwenderischem Verhalten.