Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Jungdesignerin stellt Jacke aus Alexander McQueens DNA her

Lederjacke aus menschlicher Haut

Was Tina Gorjanc hier designt hat übertrifft alles! Ihre Fashion-Kollektion besteht zu 100% aus der Haut des verstorbenen Modeschöpfers Alexander McQueen. Was hinter der scheinbar schaurigen Idee steckt, ist eine Botschaft mit Tiefgang!

Lang lebe der König

Schon zu Lebzeiten stand der Name Alexander McQueen für Highfashion und ausgefallene, begehrte Designs. Spätestens nach dem Freitod des britischen Top-Designers im Jahr 2010, haben seine Modestücke nicht nur bei seinen prominenten Anhängern Kultstatus erreicht. Für viele Nachwuchs-Designer ist McQueen daher nicht nur ein großes Vorbild, sondern auch eine unsterbliche Ikone. Auch Tina Gorjanc, Studentin der renommierten britischen Modeschle Central Saint Martins, stellte dies nun auf eine ungewöhnliche Art und Weise unter Beweis: Sie kreierte eine Lederjacke aus der Haut des toten Alexander McQueens. Doch, wem nun eiskalte Schauer über den Rücken laufen der sollte weiterlesen und die aussagekräftige Botschaft hinter Gorjancs It-Pieces verstehen!
 

Lederjacke aus menschlicher Haut

Was verstörend klingt, ist für die Schöpferin Tina Gorjanc ein Herzensprojekt. Doch zum Anfang! Die junge Modeschöpferin, deren Projekt den Namen "The Pure Human" trägt, ist - wie sie selbst sagt - kein gruseliges, fanatisches Fangirl. Ihre Beweggründe dafür, Kleidung aus der Haut des toten Mode-Königs herzustellen, gehen tiefer. Ihre Botschaft ist eindeutig: Gorjanc prangt die missbräuchliche Verwendung menschlicher Genetik in der Forschung, der Industrie, der ganzen Welt an und ruft zum Schutz der eigenen DNA auf.
 

Ein Haar reichte aus

Kein Geringerer als Alexander McQueen selbst lieferte der angehenden Modeschöpferin die Vorlage für ihr Projekt. 1992 entwarf Lee Alexander McQueen, wie der Rebell der Modeszene mit bürgerlichen Namen hieß, als 23-jähriger Student an der selben Modeschule, die auch Tina besucht, seine Abschluss-Kollektion mit dem Namen "Jack The Ripper Stalks His Victims". Unter den Stücken: Ein aus Seide bestehender Gehrock, in das der damalige Absolvent eine Haarsträhne von sich einnähte. Diese reicht Tina Gorjanc aus, um daraus die DNA des Designers zu filtern. Aus dieser wiederum züchtete sie die Haut, die sie in einer stylischen Lederjacke verarbeitete.
 

Mode aus dem Labor

Mit Hilfe der Haarsträhne McQueens, filterte die Studentin im Labor die DNA des wohl berühmtesten Absolventen der Central Saint Martins Modeschule heraus. In einem aufwendigen Verfahren, bei der Zellen auf einer Petrischale gezüchtet wurden, gelang es ihr, aus den genetischen Merkmalen des verstorbenen, eine exakte Kopie Alexander McQueens Haut herzustellen. "Das ganze hängt natürlich auch davon ab, wie gut die Haarsträhne erhalten ist und wie viele genetische Informationen aus ihr extrahiert werden können - glücklicherweise war McQueens Haar in einem sehr guten Zustand", verrät Tina Gorjanc im Interview mit der britischen Mirror. Für ihr gewagtes Projekt und die gewaltige Aussage, die hinter dieser scheinbar abschreckenden Idee steckt, verdient sich die Jungdesignerin nicht nur Lob aus Kreisen der renommiertesten Designer, sondern auch den begehrten Nova-Designaward. Übrigens: Zu kaufen gibt es das exklusive Einzelstück nicht, da es sich um Kunst und den Teil einer Ausstellung handelt. Dem Enfant terrible der Fashionindustrie hätte diese mutige Kollektion samt seiner Schöpferin in jedem Fall gefallen. Stand doch kein anderer als er für Mut, Rebellion und schockierende Kollektionen. Sicherlich wird sich Tina demnächst über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch im Hause McQueen freuen dürfen. Zu Wünschen wäre es ihr!