Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Fragwürdiges Rechtssystem

Vater verteidigt seine Kinder – und könnte jetzt seinen Job verlieren

Ein Vater stellte einen elfjährigen Jungen zur Rede, der seine Kinder fast täglich mobbte. Nun drohen ihm harte Konsequenzen.

Niemand unternahm etwas

Christopher Cooper aus dem englischen Hafenstädtchen Barrow-in-Furness war am Ende seiner Kräfte, wie er es selbst in einem langen und emotionalen Facebook-Post beschreibt. Ein Jahr lang wurden seine beiden Kinder, die elfjährige Millie und der neunjährige Braiden, von einer Gang der North Walney Grundschule gemobbt. Während die Mobber Millie in die Rippen schlugen und ihre Brille kaputt traten, musste Braiden aufgrund eines gebrochenen Handgelenks sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Und obwohl die beiden Kids offensichtlich in Gefahr waren, unternahm weder die in Cumbria ansässige Schule, noch die Polizei oder das Cumbria Country Council, einem Stadtrat, bei dem die Eltern ebenfalls Beschwerde einlegte, ernsthafte Schritte, um dem Leiden ein Ende zu setzen.

Mehr Rechte für Täter als Opfer

Bis es Christopher Cooper endgültig reichte. Auf dem Weg zur Schule konfrontierte der Vater den Anführer der Rowdy-Bande, um seine Kinder zu schützen. Dabei soll er den Jungen angeschrien und ihm gedroht haben, sein Verhalten würde Konsequenzen haben, wenn er seine Kinder nicht in Ruhe lassen würde. Nun musste sich der 37-Jährige vor dem Furness Magistrates Gericht der Grafschaft Cumbria für die Drohungen, beleidigende Worte und seine Handlungen verantworten. Neben einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 145 Euro, Gerichtskosten in Höhre von 100 Euro und knapp 23 Euro als Entschädigungszahlung für die Opfer, droht Cooper zudem der Verlust seines Jobs, wo ihm in kürze ein Disziplinarverfahren bevorsteht.
 

Der Richter am Amtsgericht bezeichnete Coopers Verhalten als Ironie: Ein Vater, der wegen Mobbings selbst zum Mobber wird. "Auch wenn wir verstehen, dass Herrn Cooper seine Kinder schützen wollte, können wir nicht zulassen, dass das Gesetz in die eigene Hand genommen wird", so das abschließende Plädoyer des Staatsanwalts.

"Es sieht so aus, als würde den Tätern mehr Rechte zustehen als den Opfern", fasste hingegen Chrisopher Cooper die Situation in seinem Posting, das mittlerweile über 200.000 Mal geteilt wurde, traurig zusammen.