Leidest auch Du unter der Nomophobia?

Ängste können für den Menschen lebensrettend sein. Diese Emotionen sensibilisieren auf Gefahren. Sie lassen sie den Menschen erkennen und darauf reagieren. Der Zustand des Körpers ändert sich: Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt schneller und Stresshormone werden im Körper ausgeschüttet. Ist die Gefahr überwunden, entspannt sich wieder der Körper.

Manchmal arten Ängste jedoch aus und belasten. Die dauerhafte Furcht kann den Alltag so sehr beherrschen, dass sie das Gegenteil hervorrufen. Statt richtig zu reagieren, kann es die Handlungsfähigkeit sogar einschränken. Oft treten krankhafte Ängste im Alltag auf.

Sara Jayne Widdowson kann beispielsweise das Haus nicht verlassen, wenn der Akku ihres Handys unter 60 Prozent geladen ist. Sie leidet an "Nomophobia". Das Wort kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für No-Mobile-Phone-Phobia. Wörtlich übersetzt ist es also die "Kein-Handy-Angst". Es bezeichnet die Furcht nicht erreichbar zu sein oder jemanden nicht zu erreichen.

Die Angst der 27-Jährigen ist anscheinend so weit fortgeschritten, dass sie Panikattacken bekommt, wenn ihr Samsung S7 Smartphone keinen Empfang hat oder der Akku nachlässt. Ihr Herz fängt an zu rasen und ihre Handflächen werden schweißig und zittern. Ihre Angst sei größer geworden, nachdem sie ihren Sohn bekommen hat, da sie sich nun ständig ein Worstcase-Szenario im Kopf ausmalt und fürchtet nicht erreichbar zu sein.

Die Mutter sieht gerade keinen Heilungsprozess für sie. Dies ist ein Paradebeispiel dafür, wie Technik unser Leben in einer 24/7 Gesellschaft beeinflussen kann, weshalb es wichtig ist, sich mit der Beziehung von Mensch und Maschine auseinander zu setzen oder sich auch mal zu trauen das Handy am Wochenende auszuschalten.