Diäten: Sind sie alle sinnlos?

Manchmal scheint es mit der Diät einfach nicht zu klappen. Dabei hat man sich so viel Mühe gegeben, kaum gegessen, auf fettiges verzichtet und bis zum Erbrechen Sport getrieben. Ein klares Ziel wurde gesetzt und strenge Regeln auferlegt. Und doch verlässt einen der Mut bereits nach wenigen Tagen - der innere Schweinehund hat sich zurück an die Oberfläche gekämpft und übernimmt die Oberhand. Doch warum ist das Thema Diät in unserer Gesellschaft eigentlich ein Thema, das reihenweise Menschen in die pure Verzweiflung stürzt? Die US-Professorin Meredith David beschäftigt sich mit dieser Thematik ausführlich und veröffentlicht jetzt eine Facharbeit für das Journal Psychology and Marketing. Dabei kritisiert sie unter anderem die extrem harten Diät-Regeln, die sich die Motivierten auf ihrem Weg zum Traumkörper auferlegen.

Selbstgeiselung führt zu Misserfolg
Hochmotivierte erstellen sich neben einem Fitness- auch einen Diät- und Ernährungsplan. Doch oftmals wird für genau diesen strikten Essensplan speziell nach Lebensmitteln gesucht, die am effektivsten zu sein scheinen, wenn es um das Purzeln der Pfunde geht. Gerne stehen dabei Gerichte mit wenigen Kalorien oder einem hohen Fettanteil auf der Speiseliste. Klingt erstmal nicht falsch. Doch diese Gestaltung des Ernährungsplans führt laut Professor Davids Studien, an denen insgesamt 542 Probanden teilnahmen, nicht zum gewünschten Erfolg - im Gegenteil: Wer diesen Weg einschlägt, dessen Diät-Ziele sind quasi vorab schon zum Scheitern verurteilt. Der Grund? Wer sich beim Essen geiselt, wird schnell die Lust und die Befriedigung, die ein gutes Mahl liefert, vermissen, und binnen kürzester Zeit zurück in alte Essgewohnheiten verfallen.
 

Besonders jene Menschen, die einen schwachen Willen haben, tendieren oft dazu, sich äußerst strenge Diät-Regeln aufzuerlegen. Willensstarke Menschen schaffen es nicht etwa durch ihre positive Grundeinstellungen die Diäten erfolgreich zu bestreiten. Sie zeigen sich bei der Vorbereitung realistischer und bauen in ihren Plan ausschließlich Nahrungsmittel ein, die auch sonst gerne zu sich führen. Dazu gehören unter anderem auch der Lieblingssnack für zwischendurch oder auch mal ein belohnendes Element, wie eine Packung Gummibärchen. Laut der Studie, die im Journal für Psychologie und Marketing veröffentlichte wurde,  erwies sich diese Art der Diät als effizenter, als der komplette Verzicht auf vermeintlich schlechte Lebensmittel.

Das sind doch gute Neuigkeiten, oder? Eine Diät, bei der man sogar schlemmen und cheaten MUSS? So macht abnehmen Spaß.