Briten debattieren über zweites EU-Referendum
Nach dem knappen Brexit-Votum muss Großbritannien nun so schnell wie möglich den Prozess zum EU-Austritt starten. Doch mehr als vier Millionen Briten wollen ein zweites Referendum.
Nach dem knappen Brexit-Votum muss Großbritannien nun so schnell wie möglich den Prozess zum EU-Austritt starten. Doch mehr als vier Millionen Briten wollen ein zweites Referendum.
Politiker und Befürworter eines EU-Austritts Großbritanniens haben am 23. Juni bei der Volksabstimmung mit einer knappen Mehrheit von knappen 52 Prozent gewonnen. Seitdem stürzt das Land in eine wirtschaftliche und politische Krise. Aktienkurse sinken und Arbeitsplätze tausender EU-Bürger sind gefährdet.
Das lassen sich viele Briten nicht gefallen und wollen ein zweites Referendum. Jetzt wurde sogar eine Petition gegründet, die eine Debatte um eine erneute Abstimmung im Parlament starten soll.
Nach wenigen Tagen hatte die Petition bereits mehr als vier Millionen Befürworter, Tendenz steigend. Besonders Einwohner der Hauptstadt London sind von dem Ergebnis schockiert und sehen die Internationalität und Offenheit der Stadt durch einen EU-Austritt stark gefährdet.
Auch wenn die Aussichten auf ein zweites Referendum sehr gering sind, nachdem so viele Unterschriften gesammelt wurden, müssen die Politiker im britischen Parlament das Thema nun offiziell diskutieren.
Mehrere TV-Sender und Zeitungern haben seither junge und alte Briten interviewt, die ihre Entscheidung, für den Brexit gestimmt zu haben, sehr bereuen. Sie wollten eigentlich nur ein Zeichen setzten, dass sie mit der Europäischen Union und deren Bürokratie nicht zufrieden sind.
"Wenn ich gewusst hätte, dass es soweit kommt, hätte ich anders abgestimmt. Ich dachte, wir würden bleiben", so eine junge Britin.
Am 05. September wird - dank der Online-Petition - eine neue Debatte vom "House of Commons" in der Westminster Hall abgehalten. Die Diskussion um den EU-Austritt geht also in die nächste Runde.