Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Die Geschichte des Musik-Streamings

Wie aus wav eine Welle wurde

Der ein oder andere Kopfhörer-Hipster wird schon gar nicht mehr wissen was eine .au oder eine .wav Datei ist. Diese komprimierten Monster Audioformarte...

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Credit: Spectral-Design/Stock

Der ein oder andere Kopfhörer-Hipster wird schon gar nicht mehr wissen was eine .au oder eine .wav Datei ist. Diese komprimierten Monster Audioformarte, die erst mal auf den Rechner geladen werden mussten, dann natürlich manuell dekomprimiert wurden und schließlich und endlich abgespielt und bearbeitet werden konnten.
 
Die Entwicklung lässt sich an einer Zahl festmachen. Der Sommerhit Despacito hat mit 4,6 Milliarden Streams weltweit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Doch die Entwicklung von .wav bis hin zu diesem Weltrekord verlief wahrlich nicht linear. Ende der 90-er gab es im Rahmen des New Economy-Hypes erste, ernsthafte Nachfragen nach attraktiven Geschäftsmodellen. Die Nachfrage war also da, aber die Technik einfach viel zu teuer und zu aufwendig, um es massentauglich ausspielen zu können. Erste Gehversuche mit ersten Livestreams ihrer Programme unternahmen natürlich die Privatradios, wie beispielsweise radio SAW 1997, drei Jahre vor Gründung von Radio bigFM.
 
Anfang der 2000-er sind die deutschen Streammuffel
 
Aber das war eben nur cool und kein Geschäft. Wie denn auch? 1998 waren die Menschen im Schnitt nur zwei Stunden online. 2001 wurde in den USA immerhin schon 60 Minuten täglich Musik gestreamt, zu diesem Zeitpunkt waren es in Deutschland gerade mal 12 Minuten. Hinzu kamen Rechtsstreitigkeiten mit den Musiklizenzinhabern. Ein teures und jetzt auch noch unsicheres Produkt führte zu dem Aus vieler Startups, weil die Finanzierbarkeit in Frage gestellt war.
 
Doch dann kam Napster
 
In dieser Zeit war das eigentliche Thema: Schulhofbrennereien. Nein, es ging nicht um Alkoholisches, es ging um das Weiterverbreiten von Musik per CD-Brenner. Die CD-Verkäufe brachen erstmals nachhaltig ein, die Musikindustrie geriet in helle Panik. Bis schließlich 1999 Napster das Prinzip der Online-Musiktauschbörse erfand. Millionen machten plötzlich mit und holten sich ihre Lieblingstitel via Internet auf den Rechner. 2003 schließlich war es Apple mit dem iTunes-Store, die wieder dafür sorgten, dass Musik wieder gekauft wurde. Weniger im Laden, aber eben Online.
 
Und das Radio lebt immer noch
 
Heute geht es eigentlich nur noch um die Flat. Wer bietet mir für günstiges Geld meine Lieblingsmusik? Heute besitzen wir keine Musik mehr selbst, wir mieten sie…und bezahlen dafür. Doch genau dadurch kann Radio an diesem Markt teilhaben. Hohe Reichweiten zur Aktivierung, Innovationskraft und eine natürliche Affinität zur Musik. Das sind die Treiber der Erfolge der Radio-Streaming-Publisher. Das hat jetzt auch die werbetreibende Wirtschaft erkannt. Sie bekommt 2018 erstmals eine konvergente Reichweite aus On Air und Online-Nutzung ausgewiesen. Mehr Infos hier. Die gute Nachricht schon jetzt: bigFM ist mit seinen kostenlosen 19 Radio-Streams gut aufgestellt. Über sechs Millionen Webradio-Sessions pro Monat zeigen, dass aus .wav längst eine Welle wurde.