Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Und wenn ja, wäre das überhaupt schlimm?

Eurovision Song Contest: Mutiert er zu einer Schwulenparade?

Mit dem Sieg der Dragqueen Conchita Wurst im vergangenen Jahr wurder der ESC ein weiters Symbol für den Kampf gegen die Homophobie - zur Freude aber auch zum Ärger der Teilnehmer.

Familienevent oder politisches Manifest?

Heute vor genau 60 Jahren fand der erste Eurovision Song Contest in der Schweiz statt und versammelt seitdem weltweit Familien vor dem Fernseher um Sängerinnen und Sänger aus den Nachbarländern gegeneinander antreten zu sehen.

Das rein familienfreundliche und unterhaltsame Gesicht des ESC, mit dem er 1956 gestartet war, ist aber inzwischen einem ganz anderem gewichen. Mehr denn je stehen seit den vergangenen Jahren politische Ambitionen, kulturelle Individualität und besonders seit dem Sieg von Conchita Wurst, die LGBT-Szene im Vordergrund.

„Wir sind unbesiegbar“, hatte die Österreicherin in ihrer Siegesrede 2014 verkündet – und genau das passte einigen Teilnehmerländern ganz und gar nicht. Allen voran Russland, die den Auftritt der Dragqueen zunächst gar nicht erst ausstrahlen wollten, sich dann aber dem Druck der anderen Länder letztlich beugten.

Dieses Verhalten lässt die Frage aufkommen, ob der ESC tatsächlich seine Familienfreundlichkeit verliert und mehr und mehr zu einem politisch motivierten Event mutiert – und wenn ja, wäre das überhaupt schlimm?
 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Es geht seit jeher um Friede, Freiheit und die Liebe

Seit jeher besingen die Teilnehmer in ihren Liedern den Kampf um Frieden, Liebe und besonders Freiheit in jeglicher Hinsicht. Conchita Wurst war nicht die erste Siegerin, die sich für den Kampf gegen Homophobie öffentlich beim Contest einsetzte und zu ihrer Persönlichkeit stand.

1998 schickte Israel bereits mit „Dana International“, eine leidenschaftliche Unterstützerin der LGBT-Szene, ins Rennen und holte damit den dritten Sieg für ihr Land seit der Teilnahme beim ESC.
 

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Der ESC ist und bleibt für alle da!

Der Eurovision Song Contest bleibt eine Veranstaltung der europäischen Länder, bei dem keiner für sich selbst, sondern lediglich aus Anerkennung und Sympathie für den Nachbar wählen kann.

Individualität und Originalität haben sich inzwischen als Grundvoraussetzung für den Sieg entwickelt – wie man die beiden letztendlich umsetzt sollte jedem selbst überlassen bleiben.

Heute Abend findet bereits das Finale des 60. Eurovision Song Contests in Österreich statt. Im Rennen um den Sieg sind weiterhin 27 Länder. Auch wir treten weiterhin mit Ann Sophie und ihrem Song "Black Smoke" an.
 

Ann Sophie - Black Smoke (Germany) 2015 Eurovision Song Contest
Ann Sophie - Black Smoke (Germany) 2015 Eurovision Song Contest