Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Hip-Hopper legt Zahlen offen

So viel Kohle verdient RAF Camora mit Spotify, YouTube und Co.

Mit seinem Album “Anthrazit" schaffte es der Österreicher im vergangenen Jahr an die Spitze unserer Charts und sprach nun über seine Einnahmen aus Streams und Deluxe-Boxen.

Das verdient RAF Camora

Raphael Ragucci ist ein in Wien geborener österreichischer Dancehall- und Hip-Hop-Musiker und Produzent, welcher unter seinem Alter Ego RAF Camora bereits seit 2005 die Hip-Hop-Szene unsicher macht. Mit der Zeit konnte er nicht nur seine eigenen Tracks schreiben, produzieren und veröffentlichen, sondern stand auch Musikern Chakuza und Bonez MC mit Rat und Tat zur Seite, gründete sein eigenes Label Indipendenza und wurde im Mai 2014 mit einem Amadeus Award in der Kategorie “HipHop / R’n’B” ausgezeichnet.

Sechs LPs und vier Kollaboalben ist der Wahl-Berliner aktuell schwer, drei dieser schafften es an die Spitze der deutschen Charts. Doch was verdient ein solch erfolgreicher Musiker mit seinen Tracks und kann er davon gut leben? Genau diese Fragen hat das Team von “Noisey” dem Hip-Hopper gestellt und bekam eine offene und ehrliche Antwort.

“Vor paar Jahren stand ich noch auf der splash!-Bühne und habe eine große Rede darüber gehalten, dass Streaming unser aller Untergang sein wird. Inzwischen finde ich, dass das absolute Gegenteil der Fall ist”, gestand der 33-Jährige und fügte hinzu, dass ein jeder Independent-Künstler - also jene, welche nicht bei einem großen Plattenlabel unter Vertrag sind - pro eine Million Aufrufe rund 3.000 Euro verdienen würde. Für eine Million Klicks auf YouTube würde er unterdes “nur” 1000 Euro bekommen.

Mit diesen Angaben haben wir uns mal selbst in sein Profil auf Spotify reingeblickt und einige seiner besten Tracks genauer unter die Lupe genommen: Sein Song “Primo” zum Beispiel wurde über 39,5 Millionen Mal gestreamt, welches ihm ca. 118,500 Euro eingebracht hat - und das nur via Spotify. Single “Sag Nix” geht mit 16,8 Millionen Streams ins Rennen und füllte sein Bankkonto um 50.400 Euro - Summen, von welchen ein Normalsterblicher nur träumen kann.

An seinen Deluxe-Boxen, welche immer beliebter werden und nicht nur die CDs beinhalten, würde RAF unterdes weniger verdienen: “Du musst die Händlerabgabe zahlen, die Herstellung, die GEMA, das Zeug, das du reintust, meistens vier CDs – da verdient man schon mal an einer Box zirka vier Euro.”

So offen und ehrlich haben wir selten einen Musiker erlebt. Hut ab!