Schon in den vergangenen Wochen und Monaten gibt es in Spanien immer mal wieder Demonstrationen und Aufstände der Bevölkerung, welche sich für ihre Meinungs- und Kunstfreiheit einsetzen und dem Staat zeigen wollen, dass sie sich nicht unterkriegen lassen. So malen einige Plakate, gehen gemeinsam auf die Straßen oder streiken, andere schreiben ihre Gedankengänge nieder und vertonen diese. Valtónyc zum Beispiel ist ein Rapper, welcher immer mal wieder das Antiterrorgesetz sowie das “Gesetz zur Sicherheit der Bürger” in seinen Liedern thematisiert und letzteres als “Knebelgesetz” beschreibt. Auch über Dinge wie korrupte Politiker und Polizisten, Gewaltverbrechen und die Monarchie zieht der Spanier her, welcher von seinen Fans für seine “offenen und wahren” Worte gefeiert wird. Jose Miguel Arenas Beltran, so der bürgerliche Name des Rappers, hingegen muss laut “Billboard” nun für seine Lieder büßen: Nachdem er seine Tracks samt Video auf YouTube veröffentlichte, wurde er vom spanischen Staat angeklagt und einem Richter vorgeführt. Dieser sprach den Interpreten - trotz gültiger Meinungsfreiheit - schuldig, “die Terrororganisationen ETA und Grapo verherrlicht”, “den Schwager des spanischen Königs als H*rensohn beschrieben” und “seine Fans zu Protesten angestiftet” zu haben. Die nächsten 42 Monate wird Valtónyc demnach nicht mehr das Tageslicht sehen.
“Der König hat einen Termin im Rathaus und trägt eine Schlinge um den Hals. Lasst das Gewicht der Gesetze ihn erdrücken”, heißt es übersetzt in einem seiner Tracks, welche ebenfalls vor Gericht kritisiert wurde.