Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Aufgepasst und mitgedacht

Versteckte Daten verwandeln Fotos auf Smartphones in digitale Fingerabdrücke

Hast Du gewusst, dass die Kamera Deines Smartphones genug Informationen liefert, um bei Ermittlungen Straftaten wie eine digitale Fälschungen aufzudecken?

Fotos aus dem Netz als Beweise vor Gericht

Die technische Entwicklung unserer Zeit nimmt jeden Tag in einem rasanten Tempo zu. Vor allem die digitale Informationstechnologie macht schnelle Fortschritte. Neue Entdeckungen zeigen jetzt, wie wenig man eigentlich als Smartphone-Nutzer über die versteckten Informationen weiß, die man in seiner Hosentasche mit sich herum trägt. Sich einen Überblick zu verschaffen ist vor allem dann wichtig, wenn man glaubt anonym im Netz unterwegs zu sein.

Laut den “MSN”-News werden versteckte Daten von Handys, die über Fotos ins Internet gestellt worden sind, schon weltweit bei Gerichtsverfahren als Beweismittel eingesetzt. Die Kamera eines jeden Telefons kann nämlich genug Informationen liefern, um bei digitalen Ermittlungen Straftaten wie Kinderpornografie oder digitale Fälschungen aufzudecken.Doch wie genau funktioniert das eigentlich?

Jedes Foto, das mit einem Smartphone aufgenommen wurde, besitzt ein einzigartiges sogenanntes Rauschmuster, das jede einzelne Kamera identifizieren kann. Dieses “Rauschen” wird in der Fachsprache “Photo- Response Non-Uniformity” (PRNU) genannt. Bildern speichern ohnehin schon eine Menge an Informationen. Als Metadaten werden zum Beispiel die Belichtungszeiten, Zeit und Ort der Aufnahme und die Kameramarke sowie das Modell verzeichnet. Durch das PRNU-Rauschen können sogar die einzelnen fototechnischen Apparaturen des gleichen Handymodells unter- schieden werden. Es ist so etwas wie der Fingerabdruck jedes einzelnen Gerätes und ist somit einzigartig. Dr. Lei Pan, Dozent an der Deakin Universität für Informationstechnologie, zufolge ist die Ermittlung von Smartphone-Kameras ähnlich wie die Analyse von Tatorten auf benutzte Schusswaffen, die auch auf scheinbar unsichtbare spezifische Eigenschaften, wie zum Beispiel die Fluglinien der Schüsse, untersucht werden.

Anonymität bei Facebook & Co.

Man muss allerdings keine Angst haben, dass ein einfacher Schnappschuss, der auf Facebook auftaucht, vertrauliche Informationen aus dem Privatleben preisgibt. Durch den Upload im sozialen Netzwerk werden nämlich sämtliche Metadaten eines Fotos automatisch zum Schutz der Privatsphäre entfernt.

Trotzdem ist hier Vorsicht geboten, denn Facebook ist bei Weitem nicht so “sicher” wie es scheint. Das soziale Netzwerk meldete 2015 ein Patent für eine digitale Technologie an, die in der Lage ist Bilder nach Kratzern auf der Linse, Dreck oder Pixelfehlern zu analysieren. Das Unternehmen mit dem Hauptsitz im US-amerikanischen Menlo Park sucht ganz einfach nach möglichst vielen verschiedenen Schnappschüssen mit denselben kleinen “Fehlern” wie zum Beispiel Staubkörnchen im Bild. Werden solche Übereinstimmungen entdeckt, nimmt die Software an, dass die darauf abgebildeten Personen sich kennen müssten, weil das Foto zu einer großen Wahrscheinlichkeit von der gleichen Kamera stammt und schlägt sie als mögliche Freunde vor. Dennoch  kann selbst diese schlaue Technik nicht ganz verlässlich sein, denn Smartphones können schließlich an andere Personen weitergegeben oder verkauft werden.