“Wir können mit unseren neuen Daten zeigen, dass insbesondere zwei Varianten im Gen FOXO3 ein langes Leben fördern. […] Diese Veränderungen fanden wir häufiger bei Hundertjährigen als bei Menschen zwischen 60 und 75 Jahren”, erklärten die Wissenschaftlerinnen Dr. Frederike Flachsbart und Dr. Janina Dose vom Institut der Klinischen Molekularbiologie - kurz IKMB - der Christian-Albrechts-Universität im Jahr 2009 mit ihren Forschungsergebnissen. Doch exakt diese Meldungen hat eine neue Studie des New York Genome Centers nun widerlegt, nachdem sie den weltweit größten Stammbaum erstellten.
Daten von 86 Millionen Europäern und Amerikanern soll das Team um Joanna Kaplanis dabei überprüft und eine Zeitspanne mit 65 Generationen von bis zu 500 Jahren verwendet haben. Nach der Angleichung von Geburts-, Heirats- und Sterbedaten und -orte mithilfe mathematischer Theorien wurde unter anderem herausgefunden, dass Gene für die Langlebigkeit eines Menschen eine geringe Rolle spielen - Lebensentscheidungen hingegen würde eine höhere Gewichtung haben.
Mithilfe eines ausgeklügelten Rechenmodells hat man demnach alle Daten, welche von Hobbyahnenforschern erfasst wurden, miteinander verglichen. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden im Fachjournal “Science” veröffentlicht und erklären, dass “gute Gene” bei 16 aus 100 Personen für ein langes Leben verantwortlich sein können und nicht müssen. Bis zum aktuellen Zeitpunkt gingen Forscher davon aus, dass das Erbgut zu 15 bis 30 Prozent für eine Langlebigkeit verantwortlich ist.